Schmäh’ nicht von Heinrich Kämpchen

Schmäh’ nicht den Tod, der immer hilfsbereit
Erlösung bringt von allem Erdenleid –
Der dir die müden Augen mild zudrückt,
Wenn er oft Blüt’ und Knospe mit zerknickt. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.3 KB)

Details zum Gedicht „Schmäh’ nicht“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
27
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des betrachteten Gedichts ist Heinrich Kämpchen, ein deutscher Schriftsteller und Dichter, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirkte.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht eher ernst und nachdenklich. Es behandelt das universelle Thema des Todes und seiner Bedeutung im menschlichen Leben.

Der Inhalt lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Das lyrische Ich ermutigt den Leser, den Tod nicht zu verachten oder zu verleumden. Es stellt den Tod als eine Erlösung von den Leiden der Erde dar. Hierbei nutzt der Autor die Metaphern des Schlafes (als Andeutung auf den Tod) und des Blumenknospenzerknickens (als Andeutung auf das Ende des Lebens).

In Bezug auf die Aussage des lyrischen Ichs wird das traditionelle, negative Bild vom Tod umgekehrt: Anstatt den Tod als grausam und furchteinflößend darzustellen, wird er als gütig und hilfreich wahrgenommen, als eine Kraft, die den Menschen aus seinem irdischen Leiden erlöst.

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen vierzeiligen Strophe. Die Sprache ist einfach, klar und unverblümt, ohne unnötigen Schnörkel. Die Wortwahl und das Reimschema (zweizeiliges Paarreim) liefern eine ruhige und gleichmäßige Rhythmusstruktur, die eine beruhigende und tröstliche Atmosphäre erzeugt, und gleichzeitig die ernste Thematik des Gedichts unterstreicht. Metapher und Vergleich sind kunstvoll, aber unaufdringlich verwendet, was die emotionale Kraft der Botschaft erhöht.

Zusätzlich ist das Gedicht ein gutes Beispiel für die literarischen Tendenzen seiner Zeit, die im deutschen Realismus verwurzelt sind. Es spiegelt eine Weltanschauung wider, die sowohl das Schmerzvolle als auch das Erlösende im Leben anerkennt, ohne zu versuchen, die Realität zu verzerren oder zu verschönern. Es zeigt die Ausbildung eines Bewusstseins für die unwiderrufliche Endlichkeit des menschlichen Lebens und die damit verbundene Idee, dass der Tod gleichzeitig eine Befreiung von den Sorgen und dem Leiden der Erde ist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Schmäh’ nicht“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Kämpchen. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1909 zurück. In Bochum ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 27 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Am goldenen Sonntag“, „An Annette von Droste-Hülshoff“ und „An Hertha“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Kämpchen. Zum Autor des Gedichtes „Schmäh’ nicht“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.

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