Schiller von Heinrich Kämpchen

Der „die Götter Griechenlands” gesungen,
Jenen süßen, schwermutsvollen Sang,
Der in uns’rem Herzen nachgeklungen
Sehnsuchtstraurig, ach, und heimwehbang.
Der im „Tell” dem frechen Herrentrutze
Wuchtig in den Nacken stieß den Speer,
Und dem unterdrückten Volk zum Schutze
Eine Gasse brach zur Gegenwehr. –
 
Hundert Jahre sind darob verronnen,
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Seit der große Sänger von uns schied,
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Und die Perlen aus dem Wunderbronnen
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Sich nicht reihten mehr zum gold’nen Lied. –
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Aber stieg sein Genius auch nieder
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Zu den Schatten in die Hadesnacht,
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Unvergänglich leben seine Lieder,
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Unvergänglich, wie der Sterne Pracht. –
 
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Er, der für die Freiheit stets gestritten
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Ohne Zagen mit dem Dichterschwert,
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Weilt auch jetzt noch in des Volkes Mitten,
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Ist auch jetzt noch Schirmer seinem Herd.
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Nur dem Volke ist er zugehörig,
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Nicht der Halbheit und dem falschen Schein,
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Die es anders meinen handeln törich,
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Wenn sie prunkend ihm auch Feste weih’n. –
 
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Mag man immer sich zu ihm bekennen,
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Man gehorcht doch nur dem Heuchelzwang –
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Aber „unser” dürfen wir ihn nennen,
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Weil dem Volk er und der Freiheit sang. –
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Und getreu hielt er zu ihren Fahnen,
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Ohne Wanken stets, unwandelbar,
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Darum bringen wir auch seinen Manen
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Dankesschuldig unser Opfer dar. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.1 KB)

Details zum Gedicht „Schiller“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
192
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Schiller“ wurde von Heinrich Kämpchen geschrieben, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1847 bis 1912 lebte. Er veröffentlichte das Gedicht vermutlich während des späten 19. bis frühen 20. Jahrhunderts, obwohl ein genaues Veröffentlichungsdatum nicht gegeben ist.

Beim ersten Lesen fällt sofort das Thema des Gedichts auf: Es handelt sich um eine Hommage an den deutschen Dichter Friedrich Schiller, einen der bekanntesten und einflussreichsten Dramatiker und Lyriker in der deutschen Literaturgeschichte.

Im Gedicht wird das lyrische Ich genutzt, um Schillers literarischen Einfluss und sein literarischen Verdienste zu würdigen sowie seine starke Haltung zur Freiheit hervorzuheben. Bezug genommen wird auch auf Werke Schillers, wie „Die Götter Griechenlands“ und „Wilhelm Tell“, was seine Popularität und seinen Einfluss untermauert.

Die Form des Gedichts ist eine Abfolge von vier Strophen mit jeweils acht Versen. Jede Strphe beschreibt verschiedene Aspekte von Schillers Leben und Werk. Auch nach seinem Tod lebt Schillers Vermächtnis in seinen unvergänglichen Werken weiter. Dieses Gedicht zählt zu den klassischen Formen der Lyrik.

Die Sprache des Gedichts ist traditionell und poetisch, mit einem Fokus auf bildhaften und emotionalen Darstellungen. Zum Beispiel wird Schillers Tod metaphorisch als „Hadesnacht“ dargestellt und seine unsterblichen Werke mit der „Sterne Pracht“ verglichen. Dies unterstreicht die Bedeutung und den hohen Stellenwert, den Schiller in der deutschen Literatur einnimmt.

Zusammenfassend ist „Schiller“ von Heinrich Kämpchen eine Hommage an Friedrich Schiller und seine dauerhafte Wirkung auf die deutsche Literatur. Es verdeutlicht die tiefe Bewunderung und Wertschätzung, die das lyrische Ich und generell das deutsche Volk für Schiller und sein Werk empfinden.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Schiller“ des Autors Heinrich Kämpchen. Der Autor Heinrich Kämpchen wurde 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1909 entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 192 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen sind „Am goldenen Sonntag“, „An Annette von Droste-Hülshoff“ und „An Hertha“. Zum Autor des Gedichtes „Schiller“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.

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