Potemkin von Heinrich Kämpchen

Wie hat das Herz mir im Leibe gelacht,
Als ich die Kunde vernommen,
Daß das Zarenschiff als Rebellenschiff
Ins Meer hinaus ist geschwommen. –
 
Daß nach langem Drucke der Wagemut
Die Herzen der Russen erfaßte,
Daß mit lustigem Blähen die Flagge rot
Hoch oben flattert vom Maste. –
 
Daß der Sklave endlich die Kette bricht
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Und daß er das Schwert will schwingen –
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Glück auf, „Potemkin”, Rebellenschiff,
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Du warst der erste im Ringen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Potemkin“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
70
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Potemkin“ wurde von Heinrich Kämpchen (1847-1912) verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller. Die zeitliche Einordnung lässt sich, ausgehend von Kämpchens Lebensdaten, auf das ausgehende 19. oder das früh 20. Jahrhundert festlegen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht kraftvoll und aufbruchsvoll, allerdings auch revoltierend. Es versprüht eine starke Energie und Emotion, die den Leser in ihren Bann zieht.

Das Gedicht handelt vom Aufstand der Mannschaft des russischen Schlachtschiffs „Potemkin“ gegen ihre Vorgesetzten und die zaristische Herrschaft. Das lyrische Ich scheint sich mit den aufständischen Seeleuten zu identifizieren und äußert seine Freude und Bewunderung für ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Es feiert die Errungenschaft der Mannschaft, das Schiff als Symbol der Macht zu übernehmen und damit einen Akt des Widerstands zu vollziehen.

Formal betrachtet ist das Gedicht in drei Vierzeiler-Strophen gegliedert, was eine klare und übersichtliche Struktur zeugt. Jede Strophe enthält dabei eine Aussage oder Botschaft und trägt zum Gesamtverlauf des Werks bei. Die Sprache ist einfach und unverschnörkelt, was die Direktheit und Wirklichkeit der dargestellten Ereignisse unterstreicht. Zugleich enthält das Gedicht viele bildhafte und symbolische Ausdrücke („das Herz im Leibe gelacht“, „das Zarenschiff als Rebellenschiff“, „die Kette bricht“ usw.), die den Inhalt auf eine allegorische Ebene heben und den Leser zum Nachdenken und Interpretieren anregen.

Insgesamt kann das Gedicht als ein Loblied auf den Mut und die Freiheitsliebe der Menschen gesehen werden, die bereit sind, gegen unterdrückende Regimes anzukämpfen. Es vermittelt auch eine Botschaft der Hoffnung und Ermutigung für diejenigen, die in ähnlichen Situationen stehen. Durch seine klare Sprache und bildhafte Symbolik wird das Gedicht sowohl auf emotionaler als auch auf intellektueller Ebene ansprechend.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Potemkin“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Kämpchen. Geboren wurde Kämpchen im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr. Das Gedicht ist im Jahr 1909 entstanden. Bochum ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 70 Worte. Weitere Werke des Dichters Heinrich Kämpchen sind „Am Weinfelder Maar“, „Am goldenen Sonntag“ und „An Annette von Droste-Hülshoff“. Zum Autor des Gedichtes „Potemkin“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.

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