König Richard von Heinrich Heine
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Wohl durch der Wälder einödige Pracht |
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Jagt ungestüm ein Reiter; |
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Er bläst ins Horn, er singt und lacht |
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Gar seelenvergnügt und heiter. |
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Sein Harnisch ist von starkem Erz, |
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Noch stärker ist sein Gemüthe, |
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Das ist Herr Richard Löwenherz, |
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Der christlichen Ritterschaft Blüthe. |
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Willkommen in England! rufen ihm zu |
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Die Bäume mit grünen Zungen – |
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Wir freuen uns, o König, daß du |
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Oestreichischer Haft entsprungen. |
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Dem König ist wohl in der freien Luft, |
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Er fühlt sich wie neugeboren, |
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Er denkt an Oestreichs Festungsduft – |
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Und giebt seinem Pferde die Sporen. |
Details zum Gedicht „König Richard“
Heinrich Heine
4
16
87
1851
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „König Richard“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bekanntesten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, der etwa von der Zeit des Biedermeier bis in die frühe Phase des Realismus hinein wirkte.
Auf den ersten Blick zeichnet das Gedicht das Bild eines freudigen Ritters, der lustvoll durch den Wald reitet und glücklich in seine Heimat England zurückkehrt. Der namensgebende König Richard, vermutlich Richard I. von England, besser bekannt als Richard Löwenherz, ist dabei als zentraler Protagonist das lyrische Ich des Gedichts.
Inhaltlich erzählt das Gedicht von der Rückkehr König Richards aus seiner Haft in Österreich. Heine beschreibt ihn als mutig, stark und frohgesinnt, freut sich über seine Rückkehr und suggeriert, dass auch die Natur sich mit ihm freut. Die wiedererlangte Freiheit ist ein zentraler Aspekt des Gedichts, repräsentiert durch den kontrastreichen Vergleich zwischen der „freien Luft“ und dem „Festungsduft“ von Richards Gefängnis.
In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts folgt es typischen Merkmalen von Heines, überwiegend reimenden Versen. Jede der vier Strophen besteht aus vier Versen, wobei ein regelmäßiges Reimschema (abab) vorliegt. Die Sprache ist überwiegend bildhaft und erklärend, mit gezielt eingesetzten Metaphern und Vergleichen, wie zum Beispiel der Personifizierung der Bäume, die Richard grüßen, oder der Kontrastierung von Englands „freier Luft“ und Österreichs „Festungsduft“. Dies drückt die Befreiung und Freude Richards über seine erlangte Freiheit aus und belebt die Szenerie des Gedichts.
Zusammenfassend illustriert das Gedicht „König Richard“ von Heinrich Heine in bildhafter Sprache und strukturierter Form die Rückkehr und Befreiung König Richards aus dessen Gefangenschaft und bietet eine emotional geladene, freudige Hommage an den historischen Charakter.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „König Richard“ des Autors Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Im Jahr 1851 ist das Gedicht entstanden. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 87 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“. Zum Autor des Gedichtes „König Richard“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.
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