Ach, die Augen sind es wieder von Heinrich Heine

Ach, die Augen sind es wieder,
Die mich einst so lieblich grüßten,
Und es sind die Lippen wieder,
Die mir’s Leben einst versüßten;
 
Auch die Stimme ist es wieder,
Die ich einst so gern gehöret,
Nur ich selber bin’s nicht wieder,
Bin verändert heimgekehret.
 
Von den weißen, schönen Armen
10 
Fest und liebevoll umschlossen,
11 
Lieg ich jetzt an ihrem Herzen,
12 
Dumpfen Sinnes und verdrossen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Ach, die Augen sind es wieder“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
65
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ach, die Augen sind es wieder“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik, der von 1797 bis 1856 lebte.

Beim ersten Lesen erzeugt das Gedicht einen melancholischen, vielleicht sogar etwas nostalgischen Eindruck. Das lyrische Ich reflektiert seine Wiederbegegnung mit einem geliebten Menschen und stellt dabei seine eigene Veränderung fest.

Im ersten Teil des Gedichts beschreibt das lyrische Ich sein Wiedersehen mit einer Person, die ihm einst sehr nah stand. Es erinnert sich an ihre Augen, ihre Lippen und ihre Stimme, durch welche diese Liebe versüßt wurde. Im zweiten Teil wird jedoch deutlich, dass das lyrische Ich sich selbst verändert hat und anders als die geliebte Person zurückgekehrt ist. Trotz der vertrauten Umgebung und der vertrauten Person fühlt es sich fremd und verändert. Es wird von den geliebten Armen umschlungen gehalten, fühlt sich dabei aber „dumpfen Sinnes und verdrossen“.

Formal gesehen ist das Gedicht in drei Vierzeiler (sogenannte Quartette) unterteilt. Die Sprache ist einfach und leicht verständlich, aber dennoch bildhaft und emotional. Heine nutzt die Wiederholung des Wortes „wieder“, um die Vergangenheit zu betonen und stellt dabei die Gegenwart in Frage. Dies betont die Distanz zwischen der Vergangenheit und der personellen Veränderung des lyrischen Ichs.

Zusammengefasst handelt das Gedicht von der nostalgischen Sehnsucht nach der Vergangenheit und der schmerzhaften Erkenntnis der Veränderung und Entfremdung, die mit der Zeit einhergeht. Es illustriert die oft schmerzhafte Kluft, die sich zwischen unseren Erinnerungen an vergangene Zeiten und der Realität der Gegenwart auftun kann.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Ach, die Augen sind es wieder“ ist Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Das Gedicht ist im Jahr 1824 entstanden. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 65 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Gedichte „Alte Rose“, „Altes Lied“ und „Am Golfe von Biskaya“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Ach, die Augen sind es wieder“ weitere 535 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Das Video mit dem Titel „Heinrich Heine: ACH, DIE AUGEN SIND ES WIEDER (Gedicht aus dem Buch der Lieder)“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Heinrich Heine

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Heinrich Heine und seinem Gedicht „Ach, die Augen sind es wieder“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Heinrich Heine (Infos zum Autor)

Zum Autor Heinrich Heine sind auf abi-pur.de 535 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.