Heine, Heinrich - Du bist wie eine Blume (Gedichtinterpretation)

Schlagwörter:
Interpretation, Analyse, Heinrich Heine, lyrisches Ich, Referat, Hausaufgabe, Heine, Heinrich - Du bist wie eine Blume (Gedichtinterpretation)
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Referat

Gedichtinterpretation Heinrich Heine "Du bist wie eine Blume"

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zum Autoren:

Christian Johann Heinrich Heine war ein deutsch-jüdischer Dichter, Journalist, Essayist und Literaturkritiker. Er wurde am 13.12.1797 geboren und verstarb im Alter von 58 Jahren am 17. Februar 1856. Im Ausland ist er vor allem durch seine frühe Lyrik bekannt, die in Form von Liedern (Kunstliedern) von Komponisten wie Robert Schumann und Franz Schubert vertont wurde. Heines spätere Vers und Prosa zeichnet sich durch ihren satirischen Witz und eine gewisse Ironie aus. Er gilt als Teil der Bewegung Junges Deutschland. Seine radikalen politischen Ansichten führten dazu, dass viele seiner Werke von deutschen Behörden verboten wurden, was aber nur zu seinem Ruhm beitrug. Heine verbrachte die letzten 25 Jahre seines Lebens in Paris.

Das Lied bzw. das Gedicht Du bist wie eine Blume erschien 1827 im Buch der Lieder und ist das 47. Gedicht im Zyklus Die Heimkehr. Das vermutlich 1823 oder 1824 entstandene Werk zählt zu den bekanntesten Liebesgedichten Heinrich Heines.

zum Gedicht

Das Liebesgedicht „Du bist wie eine Blume“ von Heinrich Heine stammt aus dem Jahr 1823/1824 und thematisiert die Vergänglichkeit der Schönheit und des Lebens, welche in dem lyrischen Ich den Wunsch und die Sehnsucht nach einer Einheit mit dem Vollkommenem auslöst. Das Gedicht ist in 2 Strophen unterteilt, die jeweils aus 4 Versen mit einem unterbrochenen Kreuzreim gegliedert sind. Das Metrum des Gedichtes ist der 3-hebige Jambus, wobei jedoch auffällt, dass in den Versen 5 und 7 eine Unterbrechung des Versmaßes stattfindet. Heine verwendet darüber hinaus überwiegend eine männliche Kadenz.

Bei der Betrachtung des Titels fällt auf, dass er deckungsgleich mit dem ersten Vers ist. Das verdeutlicht den Stellenwert des dort verwendeten Vergleichs der Geliebten mit einer Blume und betont durch das Symbol dieses Naturelements ihre Schönheit und Unschuld (vgl. V. 1). Das Bild der Blume steht für Vollkommenheit, aber auch für die Vergänglichkeit des Vollkommenen, da sie irgendwann verblüht und vorübergeht. Des Weiteren wählt Heine für die Beschreibung eine Reihe positiv besetzter Adjektive, die das Bild einer attraktiven und tugendhaften Frau hervorrufen (vgl. V 2). Das scheinbar perfekte Bild wird jedoch durch die „Wehmut“ (V. 3) des lyrischen Ich getrübt. Durch ein Enjambement in den Versen 3 und 4 und der Personifikation Wehmut erfolgt ein Wechsel des Rhythmus im Gedicht, dies veranschaulicht den inhaltlichen Wechsel der Emotionen vom lyrischen Ich und seine negativen, bedrückenden Gefühle werden akzentuiert und seine Angst vor dem Verlust der Schönheit und Reinheit verdeutlicht (vgl. V.3-4).

Die zweite Strophe illustriert die Hoffnung des lyrischen Ich, seine Angebetete nicht verlieren zu müssen. Dafür verwendet Heine das Symbol der schützenden Hand, welche das lyrische Ich über die Frau legen möchte (vgl. V. 5-6). In Vers 7 fleht das lyrische Ich Gott an, seine Geliebte zu verschonen und sie und somit ihre Schönheit und Vollkommenheit zu erhalten (vgl. V. 7-8). In dem letzten Vers wiederholt Heine die Adjektive, welche er schon in Vers 2 aufgelistet hat, dieses Mal jedoch in umgekehrter Reihenfolge. Es wirkt wie ein Rahmen, der das Gedicht umgibt und steht für den Versuch der Rückkehr zur Vollkommenheit. Dabei bleibt das Adjektiv „schön“ immer in der Mitte, wodurch es hervorgehoben wird (vgl. V.8).
Das Gedicht ist der Epoche der Romantik einzuordnen und steht in Bezug zum triadischen Geschichtsmodell. Heine hat den Wunsch des lyrischen Ich nach Einheit und die Sehnsucht an eine schöne, unschuldige Frau dargestellt. Ebenfalls hat er in der zweiten Strophe die (vergebliche) Hoffnung, des lyrischen Ich auf Wiedergewinnung der Vollkommenheit und Einheit vorbildlich umgesetzt. Das Gedicht enthält die für die Romantik typischen Naturelemente und beschreibt auch das Frauenbild der Zeit. Das damalige Frauenbild wurde als unschuldig, schön, tugendhaft und rein bezeichnet.

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