John Anderson von Robert Burns
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John Anderson, mein Herz, John, |
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Bei uns’rem ersten Schau’n; |
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Da war Dein Haar noch rabenschwarz, |
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Und buschig Deine Brau’n. |
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Nun ist die Braue kahl, John, |
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Dein Haar wie Schnee im März; |
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Doch Segen auf Dein weißes Haupt, |
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John Anderson, mein Herz! |
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John Anderson, mein Herz, John, |
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Wir gingen Beid’ bergauf, |
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Und mancher trübe Tag, John, |
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Erschwerte unser’n Lauf. |
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Jetzt stackeln, Hand in Hand, John, |
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Wir müde niederwärts, |
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Und nicken zusammen ein dann, |
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John Anderson, mein Herz. |
Details zum Gedicht „John Anderson“
Robert Burns
2
16
80
1789
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „John Anderson“ wurde von Robert Burns verfasst, einem der bedeutendsten schottischen Dichter. Geboren wurde er im Jahr 1759 und er starb 1796, somit lässt sich das Gedicht in die Epoche der Aufklärung einordnen. Auf den ersten Blick ist es ein sehr emotionales, nostalgisches und gleichzeitig liebevolles Gedicht.
Der Inhalt beschreibt die lange, gemeinsame Lebensgeschichte des lyrischen Ichs mit John Anderson. Es beginnt mit einer Erinnerung an die Jugend, indem das lyrische Ich seine erste Begegnung mit John Anderson schildert. Es wird an das schwarze Haar und die buschigen Brauen erinnert. Im Laufe der Zeit hat sich das äußere Erscheinungsbild Andersons verändert. Seine Haare sind nun weiß und seine Brauen kahl, doch das lyrische Ich bringt seine tiefe Zuneigung und Liebe zum Ausdruck, indem es Segen auf sein weißes Haupt wünscht.
In der zweiten Strophe wird von den gemeinsamen Erlebnissen und Herausforderungen in der Vergangenheit erzählt. Zusammen haben sie viele Hürden überwunden und sind nun auf dem Weg in das Alter, symbolisiert durch das bergabwärts Gehen. Sie sind müde, gehen Hand in Hand und fallen zusammen in den Schlaf.
Aus der Analyse des Inhalts lässt sich sagen, dass das lyrische Ich Wertschätzung, tiefe Liebe und Beständigkeit verkörpert. Es schätzt die gemeinsamen Erlebnisse und die damit verbundene, tiefgreifende Beziehung zu John Anderson.
In Bezug auf die Form und die Sprache ist auffällig, dass das Gedicht in zwei Oktaven unterteilt ist und sich der Tonfall in der Mitte ändert. Die ersten vier Verse jeder Strophe sind hauptsächlich in der Vergangenheit angesiedelt, während die letzten vier Verse auf die Gegenwart Bezug nehmen. Das Gedicht ist in einem schlichten, umgangssprachlichen Stil gehalten, der die Aufrichtigkeit und Tiefe der Gefühle betont. Jede Strophe beginnt und endet mit der Anrede „John Anderson, mein Herz!“, dies unterstreicht die Verbundenheit und Zuneigung des lyrischen Ichs zu John Anderson.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „John Anderson“ ein emotionales Gedicht über Liebe, Alter und Beständigkeit ist und letztendlich die Wichtigkeit von gemeinsamen Erfahrungen und tiefen Bindungen im Leben hervorhebt.
Weitere Informationen
Das Gedicht „John Anderson“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Robert Burns. 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1789. In Berlin ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 80 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Robert Burns ist auch der Autor für Gedichte wie „Da liegt der Hund begraben“, „Das Auge voll Thränen“ und „Das süße Liebchen“. Zum Autor des Gedichtes „John Anderson“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.
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- Das Auge voll Thränen
- Das süße Liebchen
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Zum Autor Robert Burns sind auf abi-pur.de 101 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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