Das Auge voll Thränen von Robert Burns

Das Auge voll Thränen, das Herz voller Weh,
Nur Schmerz, keine Freude, wohin ich auch seh’;
Verlassen und einsam – den Freund ich verlor
Und die Stimme des Trostes klingt nie in mein Ohr.
 
O Lieb’, Du hast Wonnen – tief hab’ ich geliebt!
O Lieb’, Du hast Schmerzen, die tief mich betrübt,
Nun will mir verbluten das Herz in der Brust,
Es ist sich des baldigen Endes bewußt.
 
O, wär’ ich doch dort, wo die Blumen mir blüh’n,
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Am murmelnden Bach mit den Ufern so grün;
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Dort ist ja mein Schatz und dort seh’ ich ihn geh’n –
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Würd’ bald mir vom Auge wegküssen die Thrän’.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Das Auge voll Thränen“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
106
Entstehungsjahr
1794
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Auge voll Thränen“ ist von Robert Burns, einem schottischen Dichter, der vom 25. Januar 1759 bis zum 21. Juli 1796 lebte. Burns ist bis heute bekannt für seine lyrischen Werke und Volksgedichte, die tiefgründige Themen wie Liebe, Schmerz und Verlust behandeln. Daher lässt sich das Gedicht in die Spätaufklärung einordnen, einer Epoche, wo in Europa ein Umdenken auf theoretischer und praktischer Ebene im Hinblick auf die gesellschaftliche Ordnung stattfand.

Auf den ersten Blick punktet „Das Auge voll Tränen“ durch seine tiefe Emotionalität. Das lyrische Ich gibt seine Gefühle auf sehr offene und ehrliche Weise preis, was das Gedicht zu einem berührenden Leseerlebnis macht.

Inhaltlich beschäftigt sich das Werk mit der Erfahrung von tiefem Schmerz und emotionaler Leere, die aus dem Verlust einer geliebten Person entsteht. Die erste Strophe beginnt mit einer ausdrucksvollen Beschreibung des seelischen Zustandes des lyrischen Ichs, einsam und verlassen, nachdem es einen Freund verloren hat. In der zweiten Strophe spricht das lyrische Ich direkt die Liebe an und schildert, wie diese sowohl Freude als auch Schmerz hervorbringt, wobei Letzteres in diesem Fall dominiert. Die dritte Strophe nimmt dann eine sehnsuchtsvolle Wendung, als das lyrische Ich sich an einen Ort wünscht, an dem es mit dem geliebten Menschen zusammen sein könnte.

In Bezug auf die Form hat das Gedicht einen regelmäßigen Aufbau. Jede der drei Strophen besteht aus vier Versen, die alle einen Endreim aufweisen. Das Schreiben in Strophenform und die Verwendung von Reimen sind charakteristisch für die Lyrik und verleihen dem Gedicht rhythmische Struktur und musikalische Qualität.

Die Sprache des Gedichts ist einfach, aber dennoch höchst effektiv. Burns verwendet bildhafte Sprache und Metaphern („Das Auge voll Thränen“, „die Stimme des Trostes klingt nie in mein Ohr“), um Gefühle zu vermitteln. Die Wortwahl erzeugt dabei eine Atmosphäre von Traurigkeit und Einsamkeit, die die aufrichtigen Emotionen des lyrischen Ichs unterstreicht. Außerdem zeigt die direkte Anrede der Liebe in der zweiten Strophe, wie persönlich und intensiv die hier ausgedrückten Gefühle sind.

Zusammenfassend ist „Das Auge voll Tränen“ ein emotionales und anschauliches Gedicht, das den Leser auf eine Reise durch Liebe und Verlust mitnimmt. Mithilfe seiner einfühlsamen Sprache und seiner ausdrucksvollen Bilder erreicht Burns darin eine starke emotionale Resonanz. Mit seiner offenen und ehrlichen Darstellung von emotionalem Schmerz zeigt Burns, dass es nicht immer notwendig ist, komplexe oder unbekannte Wörter und Formen zu verwenden, um eine tiefgründige und berührende Botschaft zu vermitteln.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Das Auge voll Thränen“ ist Robert Burns. 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. 1794 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Klassik zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 106 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „An Herrn Cunningham“, „An Mary im Himmel“ und „An die Waldlerche“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das Auge voll Thränen“ weitere 101 Gedichte vor.

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