Daß das Weib sich nicht beklage von Robert Burns
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Daß das Weib sich nicht beklage |
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Ueber Unbeständigkeit; |
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Daß die Männer wankend werden |
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In der Liebe, mit der Zeit. |
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Blickt umher in der Natur: |
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Alles ew’ger Wechsel nur, |
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Muß der Mann in dieser Spur |
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Nicht auch gehen? Seid gescheidt! |
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Seht Ihr Wind und Wolken gehen? |
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Ebb’ und Fluth im ew’gen Meer? |
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Sterne auf- und untergehen |
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Und der Tage flüchtig Heer |
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Weßhalb soll der arme Mann |
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Kämpfen gegen ew’gen Plan? |
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Sei er treu, so lang’ er kann – |
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Ihr könnt selber ja nicht mehr! – |
Details zum Gedicht „Daß das Weib sich nicht beklage“
Robert Burns
2
16
85
nach 1775
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Daß das Weib sich nicht beklage“ wurde vom schottischen Dichter Robert Burns verfasst, der 1759 geboren wurde und 1796 starb. Dies deutet auf eine zeitliche Einordnung in das 18. Jahrhundert hin, womit das Gedicht der Epoche der Aufklärung zuzuordnen ist.
Beim ersten Lesen des Gedichtes fällt auf, dass sich der Autor an Frauen richtet. Es wirft Fragen zur Beständigkeit und Treue von Männern auf und setzt diese in den Kontext von allgemeinen Naturzyklen.
Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die Vergänglichkeit und den ewigen Wechsel in der Welt, speziell in der Beziehung zwischen Mann und Frau. Es wird aufgefordert, dass Frauen sich nicht über die Unbeständigkeit der Männer beklagen sollten. Der lyrische Sprecher unterstützt diese Aufforderung mit dem Verweis auf die Natur, die von ständiger Bewegung und Veränderung geprägt ist – Wind und Wolken, Ebbe und Flut, auf- und untergehende Sterne und die Flüchtigkeit der Tage. Es wird argumentiert, dass der Mann diesen Naturgesetzen folgt und es daher natürlich sei, dass auch seine Liebe nicht konstant bleibt.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen zu je acht Versen. Die Sprache ist einfach und direkt, aber durch die Verwendung von Naturmetaphern und Vergleichen doch bildhaft. Worte wie „eb’ger Wechsel“, „wankend“ und „flüchtig“ unterstützen den zentralen Gedanken des ständigen Wandels und der Vergänglichkeit.
Insgesamt vermittelt das Gedicht ein Bild der männlichen Unbeständigkeit, die durch natürliche Veränderungen und Zyklen gerechtfertigt und als unausweichlich dargestellt wird. Es scheint einem traditionellen Geschlechterbild zu folgen und legt damit eine Auffassung nahe, die die Frauen auffordert, die vermeintliche Unbeständigkeit der Männer zu akzeptieren und nicht zu beklagen. Dabei wird die Anforderung an Treue abgeschwächt dargestellt – „Sei er treu, so lang’ er kann“.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Daß das Weib sich nicht beklage“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Robert Burns. Der Autor Robert Burns wurde 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. Zwischen den Jahren 1775 und 1796 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 85 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Das Auge voll Thränen“, „Das süße Liebchen“ und „Dein Wohlsein, meine schöne Maid!“ sind weitere Werke des Autors Robert Burns. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Daß das Weib sich nicht beklage“ weitere 101 Gedichte vor.
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- Das Auge voll Thränen
- Das süße Liebchen
- Dein Wohlsein, meine schöne Maid!
Zum Autor Robert Burns sind auf abi-pur.de 101 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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