An einen Kuß von Robert Burns

Feuchtes Siegel sanfter Triebe
Künft’gen Glückes Vorgenuß,
Süßes Band der jungen Liebe,
Herzensblümlein, Mädchenkuß.
 
Sprechend Schweigen, stumm Erklären,
Feuerquell und Kindlichkeit,
Bittend Schmeicheln, keusch’ Gewähren,
Morgenroth der schönsten Zeit.
 
Und, bei’m Abschied, frohes Klagen,
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Wenn die feuchte Lippe bebt,
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O, kein Wort kann schöner sagen,
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Was im Menschenherzen lebt!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „An einen Kuß“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1788
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An einen Kuß“ wurde von Robert Burns verfasst, einem schottischen Dichter, der von 1759 bis 1796 lebte. Dies lässt das Gedicht zeitlich der Epoche der Spätaufklärung bis Romantik zuordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht gefühlvoll, zart und freudvoll. Es handelt von der Schönheit und Intimität eines Kusses, als Ausdruck von Liebe und Leidenschaft.

In einfachen Worten beschreibt das lyrische Ich im ersten Vers den Kuss als „feuchtes Siegel sanfter Triebe“ und als „Künft’gen Glückes Vorgenuß“, also als etwas Süßes, das Vorfreude auf die zu erwartende Freude der Liebe bringt. Es verbindet ihn weiter mit dem Gefühl der jungen Liebe und nennt ihn „Herzensblümlein, Mädchenkuß“.

Im zweiten Vers wird der Kuss als Kommunikationsmittel dargestellt. Es wird gesagt, dass ein Kuss sowohl schweigt wie auch erklärt und gleichzeitig Feuer und Unschuld, Schmeichelei und Keuschheit darstellt. Der Kuss wird als „Morgenroth der schönsten Zeit“ beschrieben, was darauf hindeutet, dass das lyrische Ich den Kuss als ein Anfang einer wunderschönen Zeit sieht.

Im letzten Vers beschäftigt sich das lyrische Ich mit dem leidenden Aspekt beim Abschied, das durch den Kuss ausgedrückt wird: es spricht vom „frohen Klagen“, wenn die Lippen zittern und betont, dass kein Wort schöner sagen kann, was im Menschenherzen lebt - hier wird der tiefe, emotionsgeladene Ausdruck des Kusses betont.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache des Gedichts ist bildreich und emotionell. Der poetische, manchmal metaphorische Ausdruck macht die Darstellung des Kusses zu etwas sehr Besonderem und liefert einen intensiven Einblick in die Gefühle und Wahrnehmung des lyrischen Ichs. Der romantische und erhebende Ton des Gedichts wird durch die geschickte Wortwahl, die lyrischen Phrasen und den geordneten Rhythmus unterstützt.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „An einen Kuß“. 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1788 entstanden. Erschienen ist der Text in Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 51 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Robert Burns ist auch der Autor für Gedichte wie „Dein Wohlsein, meine schöne Maid!“, „Der Hochland-Bursche“ und „Der Nebel hangt traurig“. Zum Autor des Gedichtes „An einen Kuß“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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