Das süße Liebchen von Robert Burns
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Süßes Liebchen, Herzensdiebchen, |
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Wangengrübchen, wärst Du mein! |
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Wollte tragen Dich im Herzen, |
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Wie des Herzens Edelstein. |
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Schau’ Dich an mit stummem Sehnen, |
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Schau’ in Deine Aeugelein, |
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Und mein Herz fühl’ ich sich dehnen, |
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Denk’ ich, daß vielleicht Du mein. |
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Geist und Schönheit glänzend weben, |
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Dir um’s Haupt der Anmuth Schein, |
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Dich zu lieben ist mein Leben, |
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Königin der Seele mein! |
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Süßes Liebchen, Herzensdiebchen, |
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Wangengrübchen, wärst Du mein! |
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Wollte tragen Dich im Herzen |
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Wie des Herzens Edelstein. |
Details zum Gedicht „Das süße Liebchen“
Robert Burns
2
16
77
nach 1775
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Das ist ein Gedicht des schottischen Dichters Robert Burns, der von 1759 bis 1796 lebte. Burns wird oft als der Nationaldichter Schottlands bezeichnet und seine Werke sind in der Zeit der Romantik angesiedelt.
Auf den ersten Blick kommt das Gedicht als eine Liebeserklärung rüber, fast schon wie ein Liebeslied oder ein sehnlicher Ausdruck von Zärtlichkeit und Begehren. Der Sprecher drückt tiefe Wunsch und Sehnsucht aus, eine bestimmte Person, die er sehr attraktiv findet, für sich zu gewinnen.
Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils acht Versen. Der lyrische Sprecher nimmt zunächst eine Beobachterrolle ein, indem er das „süße Liebchen“ aus der Ferne betrachtet und kommentiert. Er stellt sie als eine Person von hervorragender Schönheit und Attraktivität dar, die er gerne besitzen würde. Durch den ins persönliche gehende Ausdruck wie „Herzensdiebchen“ oder „Wangengrübchen“ spricht er die Anziehung, die er für diese Person empfindet, auf fast spielerische und liebevolle Weise an. Sein Wunsch, sie „im Herzen zu tragen”, unterstreicht seine starke Bindung und Liebe zu ihr.
Die zweite Strophe beginnt mit der Beschreibung der Person. Ihr Geist und ihre Schönheit werden als etwas von besonderer Anmut dargestellt, das über ihr strahlt und sie noch attraktiver macht. Der Sprecher betont dann, dass seine Liebe für sie integraler Bestandteil seines Lebens ist. Die beiden letzten Verse der zweiten Strophe wiederholen die Zeilen aus der ersten Strophe, wodurch die Wiederholung seinen intensiven Wunsch und seine Sehnsucht verstärkt.
Formal setzt Burns in dem Gedicht auf die Wiederholung bestimmter Worte und Sätze, um seine Botschaft zu verstärken. Dieser Stilelement nennt sich Epiphora und sorgt für einen rhythmischen Fluss im Gedicht. Die Sprache des Gedichtes ist kenntlich für die Romantik, sie ist sehr bildhaft, emotional und drückt starke Gefühle aus. Außerdem finden wir hier eine Anapher („Süßes Liebchen..„; „Wollte tragen..“), die typisch ist für die alte Poesie und verstärkt den emotionalen Ausdruck des Gedichtes. Das lyrische Ich spricht direkt seine Angebetete an („wärst Du mein“) was eine persönliche und intime Ebene schafft. Insgesamt wirkt das Gedicht sehr emotionell und bedacht, mit einem starken Fokus auf den sehnlichen Wunsch nach Zweisamkeit.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Das süße Liebchen“ ist Robert Burns. 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1775 bis 1796 entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 77 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „Daß das Weib sich nicht beklage“, „Dein Wohlsein, meine schöne Maid!“ und „Der Hochland-Bursche“. Zum Autor des Gedichtes „Das süße Liebchen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Robert Burns sind auf abi-pur.de 101 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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