Jetzt hebt der Fasching an von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Jetzt hebt der Fasching an,
Des Jahres tolle Lustbarkeit,
Und wer kein Narr sein kann,
Der ist auch nicht gescheit.
Die Maske vor, lauf’ ich herum
als Geck, als Geck,
Ich fopp’ und necke Jedermann:
das eben ist mein Zweck.
 
So Mancher läuft das Jahr
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All überall als Narr herum
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Und denkt, daß er’s nie war –
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Das ist erschrecklich dumm.
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Drum sag’ ich ihm vor aller Welt
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ganz keck, ganz keck:
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Willkommen, lieber Herr Colleg!
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willkommen, Bruder Geck!
 
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Wenn ich mich täusche nicht,
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So ist die Welt der Narren voll,
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Nur daß man’s ins Gesicht
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Nie sagen darf und soll.
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Der Fasching macht die Narren nicht,
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o nein! o nein!
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Sie finden sich zu jeder Zeit
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auch ohne Fasching ein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.6 KB)

Details zum Gedicht „Jetzt hebt der Fasching an“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
122
Entstehungsjahr
nach 1814
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Jetzt hebt der Fasching an“ wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst, einem deutschen Dichter und Philologen, der im 19. Jahrhundert lebte.

Erster Eindruck: Das Gedicht wirkt fröhlich und gesellig, aber mit einer sarkastischen Unternote. Es spielt klar auf die Faschingszeit und den damit verbundenen Brauch des Maskierens und Narrentums an, scheint aber auch eine allgemeinere Aussage über menschliches Verhalten und soziale Interaktionen zu machen.

Inhalt: Das lyrische Ich erklärt, dass es Fasching ist und dass diese Zeit dazu dient, sich zu verkleiden und als Narr herumzulaufen. Es stellt fest, dass es Spaß daran hat, sich als Geck zu verkleiden und andere zu necken und zu verspotten. Es stellt fest, dass viele Menschen sich das ganze Jahr über als Narren verhalten, ohne sich dessen bewusst zu sein. Das lyrische Ich kritisiert diese Unbewusstheit und begrüßt solche Individuen ironischerweise als „Bruder Geck“. Schließlich stellt das lyrische Ich fest, dass die Welt voller Narren ist, nicht nur zur Faschingszeit, sondern immer und überall.

Form und Sprache: Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils acht Versen. Es hat ein einfaches, leicht zu verfolgendes Reimschema (abcbdefe), was zur fröhlichen und ausgelassenen Stimmung des Faschings passt. Die Sprache des Gedichts ist direkt und einfach, mit einer klaren Botschaft und ohne übermäßige Verwendung von Metaphern oder Symbolik. Es ist voller Ironie, was eine humorvolle und gleichzeitig kritische Sicht auf die menschliche Gesellschaft zum Ausdruck bringt. Schließlich ist das Gedicht stark rhythmisch, was es zum Sprechen oder Singen gut geeignet macht - ein weiteres Element, das zur allgemeinen Fröhlichkeit und Geselligkeit des Themas „Fasching“ beiträgt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Jetzt hebt der Fasching an“ des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Der Autor August Heinrich Hoffmann von Fallersleben wurde 1798 in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. Im Zeitraum zwischen 1814 und 1874 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Hoffmann von Fallersleben handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 122 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Die Gedichte „Sehnsucht nach dem Frühling“, „Nur liebend ist dein Herz ein Herz“ und „Kriech Du und der Teufel“ sind weitere Werke des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Zum Autor des Gedichtes „Jetzt hebt der Fasching an“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 201 Gedichte vor.

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