So schlagen wir die Grillen todt von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

So schlagen wir die Grillen todt
Mit einem kühlen Weine,
So lachen wir uns feuerroth
Und stehn auf einem Beine;
Und klatschen aus die feine Welt
Bei ihrem großen Gut und Geld,
Wir drehn uns um und springen,
Juchhe! und singen:
Wer da will beim Fasching sein,
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Der setze sich frisch
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Hier hinter den Tisch,
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Und stimme mit ein
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Recht artig und fein!
 
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Bleibt ihr auf eurem stillen Sitz
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Da hinterm Ofen hocken,
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Ihr habt ja weder Scherz noch Witz,
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Seid viel zu ernst und trocken –
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Wir haben unsern Schatz im Arm,
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Die Liebe macht uns reich und warm,
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Sie lehrt die Gläser klingen,
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Uns aber singen:
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Wer da will beim Fasching sein,
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Der setze sich frisch
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Hier hinter den Tisch,
25 
Und stimme mit ein
26 
Recht artig und fein!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.7 KB)

Details zum Gedicht „So schlagen wir die Grillen todt“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
26
Anzahl Wörter
129
Entstehungsjahr
nach 1814
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, einem deutschen Dichter, der von 1798 bis 1874 lebte. Mit Bekanntheit insbesondere durch das Lied der Deutschen, welches als deutsche Nationalhymne dient, verortet sich seine Schaffensperiode in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Zeit des Biedermeier und der bürgerlichen Revolutionen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht heiter und ausgelassen. Es sieht so aus, als wäre es während eines Festes oder einer Feier geschrieben, und es vermittelt eine Stimmung der Vergnügung und eines ungezwungenen Beisammenseins.

Das lyrische Ich beschreibt eine fröhliche, unbeschwerte Gruppe von Menschen, die sich mit Wein und Gesang amüsiert und sich von der feinen Welt abgrenzt, die sie als zu ernst betrachtet. Sie ignorieren gängige Normen und haben eine ausgelassene und vergnügte Zeit, indem sie singen, trinken und feiern. Sie laden diejenigen ein, die beim Feiern mitmachen wollen, und sie sind sarkastisch und spottend gegenüber denen, die nicht feiern wollen oder die zu ernst und lebensfern erscheinen.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils 13 Versen, was ungewöhnlich ist. Typischerweise haben Gedichtstrophen eine gerade Anzahl von Versen. Dies könnte eine bewusste Entscheidung des Autors sein, um die Unkonventionalität und das Exzentrische der dargestellten Feiernden zu betonen.

Die Sprache ist einfach und unkompliziert, mit einer lockeren, fließenden Rhythmik, die das Ungezwungene und Ausgelassene des geschilderten Geschehens unterstreicht. Die wiederholte Einladung, dem Fest beizutreten, wird jeweils am Ende der Strophe präsentiert, was den einladenden, inklusiven Geist des Textes betont.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht eine rebellische und unabhängige Haltung gegenüber der konventionellen Welt zum Ausdruck bringt und die Freuden des unbeschwerten Feierns, Singens und Beisammenseins feiert. Es ist ein Loblied auf das einfache Vergnügen und eine Absage an rigide Gesellschaftsnormen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „So schlagen wir die Grillen todt“ ist August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Geboren wurde Hoffmann von Fallersleben im Jahr 1798 in Fallersleben bei Wolfsburg. Zwischen den Jahren 1814 und 1874 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Hoffmann von Fallersleben ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 129 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 26 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sind „Das Osterei“, „Das alte Jahr vergangen ist“ und „Die wilden Gänse“. Zum Autor des Gedichtes „So schlagen wir die Grillen todt“ haben wir auf abi-pur.de weitere 201 Gedichte veröffentlicht.

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