Ich lieb’ eine Blume, doch weiß ich nicht welche von Heinrich Heine

Ich lieb’ eine Blume, doch weiß ich nicht welche;
Das macht mir Schmerz.
Ich schau’ in alle Blumenkelche,
Und such’ ein Herz.
 
Es duften die Blumen im Abendscheine,
Die Nachtigall schlägt.
Ich such’ ein Herz so schön wie das meine,
So schön bewegt.
 
Die Nachtigall schlägt, und ich verstehe
10 
Den süßen Gesang;
11 
Uns beiden ist so bang und wehe,
12 
So weh’ und bang.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Ich lieb’ eine Blume, doch weiß ich nicht welche“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1844
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorgelegte Gedicht stammt von dem berühmten deutschen Dichter Heinrich Heine, der im späten 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts lebte und arbeitete. Er ist bekannt für seine romantische und oft melancholische Lyrik, was in diesem Text deutlich wird.

Beim ersten Durchlesen assoziiert man die Verse sofort mit Themen wie unerwiderte oder unbestimmte Liebe, Vergänglichkeit und Sehnsucht – alles typische Merkmale der Lyrik Heines und der Romantik im Allgemeinen.

Der Inhalt des Gedichts ist recht unkompliziert: Das lyrische Ich erzählt von seiner Liebe zu einer „Blume“, also einer Frau oder einem geliebten Menschen im übertragenen Sinne, die er aber nicht bestimmen kann. Diese Unklarheit verursacht Schmerz. Er sucht in allen „Blumenkelchen“ - einem Symbol für Frauenherzen - nach einem Herz, das so schön und lebendig ist wie das seine. Die Schönheit der Natur spiegelt seine Emotionen wider und unterstreicht seine intensive Sehnsucht. Das wiederholte Schlagen der Nachtigall - ein weiteres Symbol für unerfüllte Liebe - erinnert ihn an seinen eigenen Kummer.

In dieser Form und Sprache zeigt sich die Meisterschaft Heines. Das Gedicht ist in einem einfachen, aber effektiven Vierzeiler (Quatrain) mit einem Kreuzreim geschrieben (abab), was zu einem fließenden Rhythmus führt, der die Melancholie und Sehnsucht des Sprechers noch verstärkt.

Die Sprache ist gleichzeitig präzise und metaphorisch, indem sie einfache, natürliche Bilder verwendet, um komplizierte Emotionen zu kommunizieren. Heine zeigt hier seine Fähigkeit, universelle, menschliche Erfahrungen - in diesem Fall die unerwiderte oder unbestimmte Liebe - in einer Art und Weise zu artikulieren, die jeden Leser ansprechen kann. Diese Fähigkeit hat ihn zu einem der wichtigsten romantischen Dichter in der deutscher Literaturgeschichte gemacht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ich lieb’ eine Blume, doch weiß ich nicht welche“ des Autors Heinrich Heine. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1844 zurück. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 63 Worte. Die Gedichte „Almansor“, „Als ich, auf der Reise, zufällig“ und „Alte Rose“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Ich lieb’ eine Blume, doch weiß ich nicht welche“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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