Nun erst von Richard Dehmel

Hab Dank! wir waren Mann und Weib,
es ist geschehn;
nun laß uns wieder aufrecht gehn,
allein und klar.
Wir wollen uns nicht trüb gebärden;
wir können nun erst Freunde werden,
ganz und wahr.
 
Du weißt ja gut, wie's enden kann;
am Weg ins Tal,
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du sahst, da lag es, einsam, kahl,
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das alte Liebesgrab im Wald.
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Es war nicht Zufall, was dich führte:
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ich wollte prüfen, wie's dich rührte:
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du lachtest kalt.
 
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Das tat mir wohl, das klang so frei
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aus dir heraus in mich herein.
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Doch unten lag im Abendschein
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der dunkle See.
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Im Wasser spielten lange Streifen;
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die schienen glühend sich zu greifen,
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der Nix die Fee.
 
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Die Sonne sank; die Wasserglut
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ist nun zur Ruh.
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Das war nicht Ich, das warst nicht Du,
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was uns bezwang.
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Denn ob wir unser mächtig waren,
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das soll sich nun erst offenbaren.
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Hab Dank!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „Nun erst“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
28
Anzahl Wörter
144
Entstehungsjahr
1863 - 1920
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Nun erst“ ist Richard Dehmel. Dehmel wurde im Jahr 1863 in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. In der Zeit von 1879 bis 1920 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Dehmel ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 144 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 28 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere Werke des Dichters Richard Dehmel sind „An mein Volk“, „Antwort“ und „Auf der Reise“. Zum Autor des Gedichtes „Nun erst“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 522 Gedichte vor.

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