Trawrklage des Autoris/ in sehr schwerer Kranckheit von Andreas Gryphius

Ich bin nicht/ der ich war/ Die kräffte sind verschwunden!
Die Glieder sind verdorrt wie ein verbrandter Grauß/
Hier schawt der schwartze Todt zu beyden Augen auß/
Nichts wird als Haut vñ Bein mehr an mir vbrig funden.
Der Athem wil nicht fort; die Zung steht angebunden.
Mein Hertz das vbersteht numehr den letzten Strauß/
Ein jeder/ der mich siht spürt daß das schwache Hauß
Der Leib wird brechen ein/ gar jnner wenig Stunden/
Gleich wie die Wiesenblum früh mit dem Liecht der Welt
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Hervor kombt/ vnnd noch eh der Mittag weggeht/ fält;
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So bin ich auch benetzt mit Thränentaw ankommen:
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So sterb ich vor der Zeit: O Erden gutte Nacht!
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Mein Stündlein laufft herbey! nun hab ich außgewacht/
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Vnd werde von dem Schlaff des Todes eingenommen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Trawrklage des Autoris/ in sehr schwerer Kranckheit“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
127
Entstehungsjahr
1636
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Trawrklage des Autoris/ in sehr schwerer Kranckheit“ des Autors Andreas Gryphius. 1616 wurde Gryphius in Glogau geboren. Im Jahr 1636 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Gryphius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Der die Jahre 1600 bis 1720 umfassende Zeitraum gilt als Literaturepoche des Barocks, die sich in Deutschland während und nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) entfaltete. Als Bezeichnung der Epoche wird das aus dem Portugiesischen stammende Wort „Barock“ erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt. Die Bevölkerung Europas entwickelte sich nach dem Dreißigjährigen Krieg in unterschiedliche Richtungen. Der Krieg stellte ein prägendes Ereignis dar. Auch die Pest übte einen großen Einfluss auf die Verhältnisse der damaligen Zeit aus. Die Epoche des Barocks in der Literaturgeschichte wurde von Gegensätzen geprägt. Dabei standen vordergründig das Jenseits und das Diesseits oder der Schein und das Sein im Mittelpunkt der barocken Literatur. Von Gegensätzen gezeichnet war auch das Leben der Bevölkerung. So lebte der überwiegende Teil der Bevölkerung in Armut, Adelige hingegen lebten einen luxuriösen und verschwenderischen Lebensstil. Die Literaturepoche des Barocks war die erste Epoche, die in Deutschland bewirkte, dass Gedichte von nun an nicht mehr in lateinischer Sprache, sondern erstmals auch auf Deutsch veröffentlicht wurden. Eine besondere zur Zeit des Barock bevorzugte Form der Lyrik bildete das sogenannte Sonett. Die wichtigen Vertreter der Dichtung im Barock sind Paul Fleming, Martin Opitz, Andreas Gryphius, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Simon Dach, Johann Christian Günther, Friedrich von Logau und Angelus Silesius.

Das 127 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Der Dichter Andreas Gryphius ist auch der Autor für Gedichte wie „An den gefangenen Dicaeus“, „An die Sternen“ und „An die Welt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Trawrklage des Autoris/ in sehr schwerer Kranckheit“ weitere 461 Gedichte vor.

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