Gryphius, Andreas

Geboren
* 2.10.1616
in Glogau
Gestorben
16.07.1664
in Glogau
Kurzinfo
bedeutender Barockdichter
Pseudonyme
Greif, Andreas
Grifius, Andreas
Gryph, Andreas
Griph, Andreas
Berufe
Schriftsteller & Barockdichter
Wirkungsort
Danzig
Literaturepoche
Barock

Andreas Gryphius - Biografie

Andreas GryphiusIn Glogau wurde Andreas Gryphius am 2.10.1616 geboren. Gryphius verstarb bereits am 16.07.1664 im Alter von 47 Jahren in Glogau. Andreas Gryphius war ein bekannter bedeutender Barockdichter. Für die Epoche Barock war Gryphius ein typischer Vertreter. Die aufgezählte Literaturepoche lässt sich folgendermaßen auf zeitlicher Ebene einordnen: Barock (1600 bis 1720). Als Stätte des Schaffens von Gryphius ist folgender Ort bekannt: Danzig. In der Gedichtedatenbank von abi-pur.de sind zum Autor Andreas Gryphius sehr viele Gedichte veröffentlicht. Du findest derzeit in unserer Datenbank 464 Gedichte. „Abend“, „Absit mihi gloriari nisi in Cruce Domini nostri Jesu Christi“ und „Agnes unter dem Schwerd der Hencker“ sind bekannte Gedichte des Dichters.

Andreas Gryphius war ein deutscher Lyriker und Dramatiker des Barocks.

Gryphius wurde in Großglogau (polnisch: Głogów), in Schlesien, als Sohn von Paul Gryphius (1560-1621), lutherischer Erzdiakon von Glogau, und Pauls dritter Frau Anna (geb. Erhard), die 32 Jahre jünger als ihr Mann war, geboren. Der Familienname war ursprünglich "Greif" und wurde jedoch von Andreas' väterlichem Urgroßvater (Peter Greif von Heringen) zu "Gryphius" latinisiert.

Sein Vater verstarb als Andreas Gryphius gerade 5 Jahre alt war. Etwa ein Jahr nach dem Tode seines Vaters heiratete seine Mutter Anna den Lehrer Michael Eder. Dieser war Lehrer an der evangelischen Glogauer Stadtschule, die auch der junge Gryphius besuchte. Gryphius erhielt seine Schulausbildung an verschiedenen Orten, vor allem aber in Fraustadt (polnisch: Wschowa).

Im Jahr 1634 trat er erstmals als Autor an die Öffentlichkeit - als Verfasser des lateinischen Epos Herodes.

1634 ging er nach Danzig (polnisch: Gdańsk) und studierte dort am Akademischen Gymnasium Danzig. Dort lernte er die Professoren Peter Crüger und Johann Mochinger kennen. Besonders Peter Crüger war es, der Gryphius in die neue deutschsprachige Dichtung einführte. Crüger hatte jahrelang enge Kontakte zu Martin Opitz, der als "Vater der deutschen Dichtung" bekannt wurde. In Danzig ebenfalls durch Crüger begegnete Gryphius dem naturwissenschaftlich-empirischen Weltbild Galileis und Keplers. In der Danziger Zeit entstand ein zweites lateinisches Herodes-Epos, gewidmet den Danziger Ratsherren, und der Parnassus Renovatus, gewidmet seinem späteren Gönner Schönborner; außerdem schrieb Gryphius wohl schon einige der Sonette, die 1637 im polnischen Lissa gedruckt wurden.

Nach Abschluss des Danziger Gymnasiums ging er als Hauslehrer auf das Gut der Familie Georg Schönborners (Ritter von Schönborn) in der Nähe von Freystadt in Schlesien. Gryphius wurde Tutor der beiden Söhne Schönborners auf dem Schönborner-Gut bei Freystadt in Schlesien. Andreas Gryphius erlebte den Brand von Freystadt, in der Nacht vom 8. auf den 9. Juli, mit. Den verheerenden Brand von Freystadt schilderte er in dem längsten je von ihm verfassten deutschsprachigen Prosaband, der noch im Winter 1637 unter dem Titel Fewrige Freystadt erschien. Georg Schönborn stirbt im Dezember 1637.

Im Frühjahr 1638 begleitete Gryphius zwei der Söhne von Georg Schönborn zum Studium an die niederländische Universität Leiden. Während Gryphius’ sechsjähriger Studienzeit lehrten dort viele bekannte Wissenschaftler, u. a. trug René Descartes seine neue Philosophie vor. Gryphius studierte aber nicht nur ein einziges Fach (er war als studiosus philosophiae immatrikuliert), sondern beschäftigte sich mit den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen.

1640 verstarben sein Bruder Paul und seine Schwester Anna Maria innerhalb weniger Monate; Gryphius selbst erkrankte lebensbedrohlich. In der Zeit zwischen 1638 und 1644 veröffentlichte Gryphius fünf Gedichtsammlungen.

Anfang Juni 1644 brach er mit einer Gruppe pommerscher Adliger zu einer Bildungsreise durch Frankreich und Italien auf. Es ging vorwiegend darum die Welt zu sehen und neue Kontakte zu knüpfen. Ziele in Frankreich waren die Hauptstadt Paris und die alte Universitätsstadt Angers an der Loire. Weitere Stationen seiner Reise waren unter anderem Amsterdam, Rom, Venedig, Straßburg und Stettin. Im November des Jahres 1647 erreichte Gryphius wieder Fraustadt, wo er seinen Stiefvater Michael Eder, gesundheitlich schwer angeschlagen und schon vom Tod gezeichnet, antraf.

Am 12. Januar 1649 heiratete Gryphius in Fraustadt Rosina Deutschländer, Tochter eines angesehenen Fraustädter Kaufmanns, mit der er vier Söhne und drei Töchter hatte. Sein ältester Sohn Christian Gryphius (29. September 1649 – 6. März 1706) gab 1698 die gesammelten Werke seines Vaters heraus.

Im Jahr 1650 wird Andreas Gryphius Syndikus (Verantwortlicher für Rechtsgeschäfte) der Glogauer Landstände. Seine Aufgabe war es dabei, als Rechtsvertreter der Landstände deren Interessen gegen die zentralistischen und konfessionellen Bestrebungen Habsburgs durchzusetzen. Das Amt scheint Gryphius stark in Anspruch genommen zu haben, denn erst in den Jahren 1657 bis 1659 entstand sein letztes Trauerspiel „Papinian“. Am 16. Juli 1664 erlitt Andreas Gryphius während einer Versammlung der Glogauer Landstände einen tödlichen Schlaganfall. Die von Baltzer Sigmund von Stosch gehaltene Leichenrede ist im übrigen eine der wichtigsten Quellen für den Lebenslauf von Andreas Gryphius.

Das Leben von Gryphius war geprägt von den Leiden und Erfahrungen seiner Zeit. Speziell der frühen Verlust seiner Eltern, der Zerstörung Glogaus im Dreißigjährigen Krieg und den damit verbundenen Religionsverfolgungen prägten die Entwicklung des Dichters. Erfüllt von einer tiefen Friedenssehnsucht empfand er die Tragödien seiner Zeit als besonders stark. Gryphius thematisierte in seinen Tragödien und Gedichten das Leid und den moralischen Verfall während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Aber auch die Unruhe, Einsamkeit und Zerrissenheit der Menschen waren ein Thema für Gryphius. Daneben findet sich in seinen Werken der wiederholte Hinweis auf „Eitelkeit“, das für die Epoche des Barock typische Motiv der Vergänglichkeit allen menschlichen Schaffens und Strebens. Exemplarisch dafür sind Gryphius’ Gedichte „Es ist alles eitel“, „Menschliches Elende“ oder „Tränen des Vaterlandes“ von 1636, in welchem Gryphius eindringlich die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges behandelt.

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