An Eugenien von Andreas Gryphius
1 |
WEnn meine Seel in euch / mein Licht wie kan ich leben? |
2 |
Nun das Verhängnüß mich so ferne von euch reißt. |
3 |
Wie kan ich frölich seyn / wenn ihr mir euren Geist |
4 |
Nicht für den meinen woll’t / (den ihr gefangen) geben? |
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Man siht mich hier / doch nur als ein Gespenste schweben. |
6 |
Als ein verzaubert Bild / daß sich beweglich weißt |
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Durch frembder Künste Macht / diß was man sterben heißt |
8 |
Kan meine Schmertzen wol / nicht meine Flamm’ auffheben. |
9 |
Klagt euch das Hertze nicht / daß ihr in Bande legt |
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Wie scharff die Geissel sey die meine Glieder schlägt? |
11 |
Doch nein! es ist zu schwach / sein Elend auß zusprechen. |
12 |
Es weiß nichts mehr von mir / es kennt euch nur allein / |
13 |
Es freu’t sich seiner Angst / vnd wündschet diese Pein |
14 |
Der Bande / durch ein Band / das ewig sey / zu brechen. |
Details zum Gedicht „An Eugenien“
Andreas Gryphius
1
14
135
1658
Barock
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „An Eugenien“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Andreas Gryphius. 1616 wurde Gryphius in Glogau geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1658 entstanden. Erschienen ist der Text in Breßlau. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Barock kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Gryphius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Literaturepoche des 17. und 18. Jahrhunderts, die wir heute als Barock bezeichnen, leitet sich von dem portugiesischen Wort „barocco“ ab. Das portugiesische Wort stammt ursprünglich aus dem Juwelierhandwerk und heißt auf Deutsch „schiefrunde, unregelmäßige Perle“. Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte das Deutsche Reich einen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel der Bevölkerung verlor in dieser Zeit ihr Leben. Doch waren nicht etwa hohe Verluste im Krieg dafür verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in fast allen Städten des Landes. Die Autoren der Literaturepoche des Barocks behandelten die Gegensätze in nahezu allen Lebensbereichen. Dies wird auch als Antithetik bezeichnet. Thematisch folgten die Autoren der Antithetik und stellten in ihren Werken Gegensätze in den Vordergrund – etwa Jenseits und Diesseits, Schein und Sein oder Blüte und Verfall. In der Literatur des Barocks wurde die lateinische Sprache von der deutschen abgelöst. Die wichtigen Vertreter der Lyrik im Barock sind Paul Fleming, Martin Opitz, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Andreas Gryphius, Simon Dach, Johann Christian Günther, Angelus Silesius und Friedrich von Logau.
Das 135 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Andreas Gryphius ist auch der Autor für Gedichte wie „An die Sternen“, „An die Welt“ und „An sich Selbst“. Zum Autor des Gedichtes „An Eugenien“ haben wir auf abi-pur.de weitere 461 Gedichte veröffentlicht.
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