Auf das grausame Ungewitter von Andreas Gryphius

Der Himmel brand im Feur/ die Lufft erklang vom krachen
Der schröcklich harten Donner Schläge/
Die Nacht verdekcte Land und Stege/
Die Nacht die in den Lauff des Lichts sich drang zu machen;
Der Wind heult/ brüllt und bließ und rieß aus Ditis Rachen/
Die tollen Geister wurden rege/
Die Mauern stürtzen und die Wege/
Verdeckte Grauß und Kalck der Strom zustieß die Nachen;
Als mitten in dem Feld mich/ Herr/ der Todt ergriff/
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Der hinter mir in Sturm/ vor mir in Flammen lieff/
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Vor mir die Bahn verfällt/ und über mir die Hütten
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In leichte Splitter stieß. Doch lebt ich/ Herr/ durch dich/
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Mir selber war ich todt/ dein Engel wacht um mich/
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Stets neu gebohren wird/ den Gott wil stets begütten.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Auf das grausame Ungewitter“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
123
Entstehungsjahr
1654
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf das grausame Ungewitter“ des Autors Andreas Gryphius. Gryphius wurde im Jahr 1616 in Glogau geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1654 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei Gryphius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Epoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis 1720. Die Begrifflichkeit „Barock“ leitet sich vom portugiesischen Wort „barocco“ ab und bedeutet „seltsam geformte Perle“. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurden weite Teile Deutschlands zerstört. Die Menschen der damaligen Zeit, damals durch ein starkes soziales Gefälle zwischen Provinz und Hof geprägt, litten folglich unter den immensen Auswirkungen des Krieges. Unzählige Menschen starben an den Folgen der Pest und des Krieges. Die Epoche des Barocks wurde davon stark geprägt. Der Barock zeichnet sich vor allem durch die Antithetik, also einem von Widersprüchen und Gegensätzen geprägtem Bewusstsein, aus. Durch die Antithetik kommt es in der Epoche des Barocks vermehrt zur Verwendung von Gegensatzpaaren, wie zum Beispiel: Diesseits und Jenseits, Tugend und Wollust oder Weltverneinung und Weltzugewandtheit. Die Zeit des Barocks vollzog einen Wandel von lateinischer zu deutschsprachiger Literatur. Die bedeutendste Literaturform des Barocks war dabei die Dichtkunst. Das Sonett war die häufigste Form eines Gedichts, die Verwendung fand. Dichter und Werke sind zahlreich in dieser Zeit. Andreas Gryphius, Martin Opitz oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind typische Vertreter der Literaturepoche des Barocks.

Das 123 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Andreas Gryphius ist auch der Autor für Gedichte wie „An Gott den Heiligen Geist“, „An H. Christoph von Dihr“ und „An Jolinden“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Auf das grausame Ungewitter“ weitere 461 Gedichte vor.

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