Frau Wirthin zählt zusammen von Robert Burns

Es schwand der Tag, wir merkten’s nicht,
Wir bleiben hier, selbst ohne Licht,
Denn Bier und Schnaps sind Stern’ und Mond,
Die Sonn’ im gold’nen Weine wohnt.
 
D’rum, Wirthin, zählt zusammen,
Zusammen, zusammen,
D’rum, Wirthin, zählt zusammen,
Und bringt ’ne Flasche mehr.
 
In Reichthum lebt der Edelmann,
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Der Arme betteln gehen kann;
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Doch hier ertönt nur ein Accord,
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Denn jeder Trunk’ne ist ein Lord.
 
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Mein Fläschchen ist ein stärkend Bad,
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Heilt Sorgen gleich auf frischer That,
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Die Freude ist ein Fisch bei’m Tanz,
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Wer tüchtig trinkt, hat ihn bei’m Schwanz.
 
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D’rum, Wirthin, zählt zusammen,
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Zusammen, zusammen,
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D’rum, Wirthin, zählt zusammen,
20 
Und bringt ’ne Flasche mehr.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Frau Wirthin zählt zusammen“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
114
Entstehungsjahr
1790
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Frau Wirthin zählt zusammen“ wurde von Robert Burns verfasst, einem schottischen Dichter, der von 1759 bis 1796 lebte. Somit kann das Gedicht in die Epoche der Aufklärung eingeordnet werden.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht eine feuchtfröhliche und gemeine Atmosphäre hat, die eine Szene in einer Taverne oder Kneipe darstellt. Aus Sicht des lyrischen Ichs sind Alkohol und das Zusammensein mit anderen das zentrale Thema des Textes, wobei der Alkohol sowohl als Lichtquelle als auch als Quelle der Gleichheit und Freude gesehen wird.

Inhaltlich folgt das Gedicht dem lyrischen Ich und seinen Freunden, die sich trotz der hereinbrechenden Dunkelheit in der Taverne aufhalten. Die Wirtin wird aufgefordert, weitere Flaschen Wein zu bringen. Der Alkohol wird als die Sonne, die Sterne und der Mond gesehen, sprich als das, was die Dunkelheit erhellt. Außerdem wird eine Art Gleichheit hervorgehoben, die durch das Trinken entsteht: Arm oder reich, jeder Betrunkene ist ein „Lord“.

Formal hat das Gedicht eine klare Struktur mit jeweils vier Versen pro Strophe und einer Wiederholung des Refrains „D’rum, Wirthin, zählt zusammen, / Zusammen, zusammen, / D’rum, Wirthin, zählt zusammen, / Und bringt ’ne Flasche mehr.“ Sprachlich verwendet Burns einfache, direkt verständliche Worte und Metaphern. Dabei sticht besonders seine Verwendung des Alkohols als Metapher für Licht und Gleichheit heraus, ebenso wie die humorvolle Darstellung von Betrunkenen als Adligen und Freude als einen Fisch, den man beim Trinken ergreifen kann.

Zusammengefasst zeigt das Gedicht auf humorvolle Weise eine ausgelassene Szene in einer Taverne, in der das lyrische Ich und seine Freunde das Trinken und die Gesellschaft genießen. Es scheint eine Ode an die Freuden des Alkohols und des Zusammenseins, trotz – oder vielleicht gerade wegen – der gesellschaftlichen Unterschiede, die sonst im alltäglichen Leben bestehen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Frau Wirthin zählt zusammen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Robert Burns. Burns wurde im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. Im Jahr 1790 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 114 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „An die Waldlerche“, „An einen Kuß“ und „Betrog’ner Bursch“. Zum Autor des Gedichtes „Frau Wirthin zählt zusammen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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