Es erklingen alle Bäume von Heinrich Heine

Es erklingen alle Bäume
Und es singen alle Nester –
Wer ist der Kapellenmeister
In dem grünen Waldorchester?
 
Ist es dort der graue Kibitz,
Der beständig nickt, so wichtig?
Oder der Pedant, der dorten
Immer kukkukt, zeitmaßrichtig?
 
Ist es jener Storch, der ernsthaft,
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Und als ob er dirigiret’,
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Mit dem langen Streckbein klappert,
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Während alles musiziret?
 
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Nein, in meinem eignen Herzen
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Sitzt des Walds Kapellenmeister,
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Und ich fühl’ wie er den Takt schlägt,
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Und ich glaube Amor heißt er.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Es erklingen alle Bäume“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
78
Entstehungsjahr
1844
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Es erklingen alle Bäume“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Lyriker des 19. Jahrhunderts. Heine lebte von 1797 bis 1856, somit lässt sich das Gedicht zeitlich in die Epoche des Biedermeier und der frühen Romantik einordnen.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht den Eindruck einer fröhlichen und naturverbundenen Szenerie. Es lässt Fantasien eines Frühlingstages aufkommen, an dem die Natur in voller Pracht erblüht und ein konzertähnliches Gefühl entstehen lässt.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einem lyrischen Ich, das die Natur und ihre Klänge beobachtet und dabei verschiedene Vögel – den Kibitz und den Kuckuck – sowie den Storch als potenzielle Kapellmeister des metaphorischen Waldorchesters in Betracht zieht. Im finalen Abschnitt offenbart das lyrische Ich jedoch, dass der Kapellmeister in seinem Herzen wohnt und es sich dabei um Amor, den römischen Gott der Liebe, handelt.

Das lyrische Ich möchte somit ausdrücken, wie es sich von der Natur und ihren Klängen inspiriert und erfüllt fühlt, und dass die Quelle dieser Emotion die Liebe ist, repräsentiert durch Amor.

Formal ist das Gedicht in vier Strophen mit jeweils vier Versen gegliedert. Die Sprache ist einfach und anschaulich, mit humorvollen und spielerischen Elementen. Dies zeigt sich beispielsweise in der personifizierten Darstellung der Vögel und ihrer „musikalischen“ Beiträge zum Waldkonzert. Es fällt auf, dass das Gedicht trotz seines heiteren Tons und der spielerischen Naturdarstellungen eine tiefe emotionale Botschaft trägt – die zentrale Rolle der Liebe in der Wahrnehmung und Erfahrung der Welt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Es erklingen alle Bäume“ ist Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1844. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 78 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Als ich, auf der Reise, zufällig“, „Alte Rose“ und „Altes Lied“. Zum Autor des Gedichtes „Es erklingen alle Bäume“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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