Ein Tatzenschlag von Heinrich Kämpchen

Nun hat mit wuchtigem Schlage aufs neu
Der Transvaallöwe, der Burenleu,
Die Feinde von sich geschüttelt,
Er hat sie tüchtig gerüttelt. –
 
Methuen, der früher gab Fersengeld,
Er ist nun gefangen, der stattliche Held,
Delarey, der mutige Krieger,
War wieder im Felde der Sieger.
 
Delarey und Dewet und Botha dabei,
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Sind Kämpfer und Sieger doch immer die drei,
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Mit ihnen wird, muß es gelingen
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Die Feinde darnieder zu zwingen.
 
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Und jagt sie „Tom Atkins“ und kreist er sie ein,
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Der Jäger, der Kreiser, wird Wild bald selbst sein.
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Delarey und Dewet, sie packen den Mann,
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Wie sausender Sturmwind fährt Botha heran.
 
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Vielleicht kommt auch bald nun der herrliche Tag,
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Wo der Leu zum letzten vernichtenden Schlag,
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Schon ist der Feind ja am wanken,
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Ausholt mit den mächtigen Pranken. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Ein Tatzenschlag“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
127
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ein Tatzenschlag“ wurde von Heinrich Kämpchen geschrieben, einem deutschen Autor, der von 1847 bis 1912 lebte. Aufgrund dieser Lebensdaten kann es in die Ära des Übergangs von der Klassik zur Moderne in der deutschen Literatur eingeordnet werden.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das Gedicht stark mit visuellen und kämpferischen Images arbeitet. Es handelt sich um die Kampferfahrungen des „Transvaallöwen“, womit auf die Buren, die Bewohner des damaligen Transvaal (Teil des heutigen Südafrika), referiert wird. Der Inhalt dreht sich um den Kampf dieser Buren gegen Feinde und macht dabei Gebrauch von kraftvollen, wuchtigen und engagierten Beschreibungen des Kampfgeschehens. Es werden mutige Krieger namentlich genannt, beispielsweise Delarey, Dewet und Botha – vermutlich Führerfiguren der Buren.

Das lyrische Ich scheint Sympathie für die Buren und ihre Sache zu verspüren, zeigt sich fasziniert von ihrer offensichtlichen Stärke und ihrem Kampfgeist. Es drückt Bewunderung für die drei Kämpfer aus und scheint zu erwarten, dass sie erfolgreich sein werden, den Feind niederzwingen zu können.

Das Gedicht weist eine recht einfache Form auf, ist in vierzeilige Strophen gegliedert und folgt einem klaren Reimschema (abab). Die Sprache ist direct und klar und fühlt sich durch die häufigen Verweise auf Angriff und Kampf energisch und dynamisch an. Kämpchens Diktion ist szenisch und kraftvoll, was zusammen mit der wiederholten Nennung der Kämpfern vornamen diesem Gedicht seinen speziellen Charakter gibt.

Insgesamt deutet das Gedicht darauf hin, dass Kämpchen eine Art nationale oder kulturelle Solidarität mit den Buren und ihrer Sache empfindet oder zumindest ihre Beharrlichkeit und ihren Mut bewundert. Er macht das durch sein wuchtiges Gedicht deutlich, das in seinem Loblied auf den Kampfgeist der Buren fast feierlich wirkt. Es könnte als dokument eines spezifischen kulturellen oder politischen Moments seiner Zeit gesehen werden.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Ein Tatzenschlag“ ist Heinrich Kämpchen. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1909 zurück. Der Erscheinungsort ist Bochum. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 127 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Grabe der Mutter“, „Am Kochbrunnen in Wiesbaden“ und „Am Marienbrönnlein“. Zum Autor des Gedichtes „Ein Tatzenschlag“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.

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