Liebe und Leidenschaft von Richard Dehmel

Auch die Leidenschaft erwacht zu ganzer Gewalt erst mit der ganzen Liebe. Ganze Liebe ist auch ganze Sinnlichkeit; aber sie ist geweiht durch die Versenkung der Seelen ineinander, durch den Verzicht auf selbstischen Genuß. Dieser Drang, im Andern aufzugehen, ist dem Weibe eigentümlich; der Mann erwirbt ihn vom Weibe, durch das Weib. Und so liegt ein gewaltiges Stück Entsagung in der höchsten Liebe des Mannes zum Weibe. Das Weib ist selbstlos in seiner Liebe; aber der Mann ist selbstloser, denn er muß es erst werden. Dem Weibe birgt in jedem Augenblick die Liebe alle Erfüllung in sich; der Mann entäußert sich seiner, ehe sie sich erfüllt, eh' seine Leidenschaft zu Liebe wird. Darum aber auch erlöst den Mann die Liebe zur Vollentfaltung seiner Kräfte; das Weib bleibt in der Liebe ruhen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Liebe und Leidenschaft“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
1
Anzahl Wörter
131
Entstehungsjahr
1863 - 1920
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Liebe und Leidenschaft“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Richard Dehmel. 1863 wurde Dehmel in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. In der Zeit von 1879 bis 1920 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Bei dem Schriftsteller Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus einem Vers mit nur einer Strophe und umfasst dabei 131 Worte. Die Gedichte „Bitte“, „Büßende Liebe“ und „Chinesisches Trinklied“ sind weitere Werke des Autors Richard Dehmel. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Liebe und Leidenschaft“ weitere 522 Gedichte vor.

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