Die Stunde schlägt von Robert Burns

Die Stunde schlägt, das Boot legt an;
Du gehst, Du Liebling meiner Brust;
O, daß ich’s noch ertragen kann!
Das Schicksal ruft und fort du mußt. –
Oft starr’ ich in die Brandung wohl,
Und ruf’ ihr zu des Herzens Qual:
„Hier scholl das letzte Lebewohl,
Dort sah ich sie zum letzten Mal!“
 
Am stillen Ufer, abgehärmt,
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Ruf’ ich hinaus wohl in die See,
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Von wilden Möven rings umschwärmt,
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Dieweil ich stets nach Westen seh’:
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O, glücklich bist du Indierland,
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Das meine Nancy birgt in sich;
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O, ruf’ mir zu, du schönes Land,
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Ob sie auch manchmal denkt an mich! –
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Stunde schlägt“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
100
Entstehungsjahr
1793
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Das besprochene Gedicht namens „Die Stunde schlägt“ wurde von Robert Burns verfasst, einem der bekanntesten schottischen Dichter, der von 1759 bis 1796 lebte. Somit kann das Gedicht zeitlich der Epoche der Aufklärung (18. Jahrhundert) zugeordnet werden.

Beim ersten Lesen entsteht der Eindruck von Schwermut und Sehnsucht. Das lyrische Ich scheint von großem Kummer geplagt zu sein und dient als emotionaler Spiegel für die Gefühle des Autors. Die melancholische Atmosphäre ist über das gesamte Gedicht hinweg spürbar.

Inhaltlich handelt das Gedicht von absoluter Liebe und Verlust. Das lyrische Ich beklagt den Abschied einer geliebten Person, seine „Nancy“, die auf dem Weg nach „Indierland“ ist. Der Sprecher ist in tiefe Verzweiflung und Sehnsucht versunken, was sich in seiner direkten Ansprache des Schicksals, des Ufers, des Meeres und zuletzt des fernen Landes zeigt. Er ist an einem stillen Ufer zurückgelassen und starrt in die Brandung, sehnt sich danach, zu wissen, ob seine geliebte Person ebenso an ihn denkt.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils acht Versen. Der Fokus liegt auf der eher schlichten, aber dennoch eindrucksvollen Sprache. Robert Burns verwendet einfache, direkt verständliche Worte, was dem Gedicht eine authentischere und tiefgreifendere Gefühlsdarstellung verleiht. Satzzeichen wie Ausrufezeichen verstärken die Emotionalität und wirken direkt. Insgesamt ist die Wortwahl ausdrucksstark und bildlich, geprägt von Metaphern und Symbolen, die das Thema von Verlust und Sehnsucht gut zum Ausdruck bringen.

Durch seinen Ausdruck von tiefem Gefühl und Gedanken, die universell verständlich sind, gelingt es Burns, eine emotionale Verbindung mit dem Leser herzustellen. Trotz der Einfachheit der Sprache und formalen Struktur wirkt dieses Gedicht intensiv und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Die Stunde schlägt“. Burns wurde im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1793 entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Klassik zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 100 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „Das Auge voll Thränen“, „Das süße Liebchen“ und „Daß das Weib sich nicht beklage“. Zum Autor des Gedichtes „Die Stunde schlägt“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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