Die Rose duftet – doch ob sie empfindet von Heinrich Heine
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Die Rose duftet – doch ob sie empfindet |
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Das was sie duftet, ob die Nachtigall |
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Selbst fühlt, was sich durch unsre Seele windet, |
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Bei ihres Liedes süßem Wiederhall; – |
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Ich weiß es nicht. Doch macht uns gar verdrießlich |
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Die Wahrheit oft! Und Ros’ und Nachtigall, |
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Erlögen sie auch das Gefühl, ersprießlich |
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Wär’ solche Lüge, wie in manchem Fall – |
Details zum Gedicht „Die Rose duftet – doch ob sie empfindet“
Heinrich Heine
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8
56
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Der Autor des vorgelegten Gedichts ist Heinrich Heine, ein deutscher Dichter des 19. Jahrhunderts, speziell der Epoche des Vormärz bzw. der Biedermeierzeit. Er ist bekannt für seine kritische Auseinandersetzung mit sozialen und politischen Themen seiner Zeit, allerdings auch für seine romantischen Gedichte, in die er oft solche Kritik subtil einflechtet.
Der erste Eindruck des Gedichts ist recht lyrisch und melancholisch. Es wirft Fragen auf und fasziniert durch seine fein gewählten Metaphern und sein intensives Ausdrucksvermögen. Es scheint um das Thema der Empfindung und der Wahrheit in der Welt zu kreisen.
Im Geschriebenen geht es um die Frage, ob Naturobjekte – konkret eine Rose und eine Nachtigall – die Empfindungen, die sie hervorrufen, selbst erfahren können. Darüber hinaus stellt das lyrische Ich die Frage, ob Wahrheit immer wünschenswert ist, und gibt zu bedenken, dass manchmal eine Lüge („solche Lüge“) zufriedenstellender sein kann („ersprießlich“).
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen, jeweils vier Verse umfassend und in ähnlicher Struktur. Der Reim ist nicht durchgängig, was zum Nachdenklichen und Rätselhaften des Gedichts beiträgt. Charakteristisch für Heine ist die einfache, klare Sprache, die dennoch Raum für vielschichtige Interpretationen lässt.
Die Tragweite des Gedichts ist philosophischer Natur, im Bereich der Empfindung und der Wesensbestimmung von Wahrheit. Es kann verstanden werden als eine Reflexion über die begrenzte Fähigkeit des Menschen, die Welt zu erfassen und wahrzunehmen. Auch Perspektiven zur Glückstheorie können perspektivisch im Gedicht gefunden werden, da eine absichtliche Wahrnehmungstäuschung manchmal angenehmer sein kann als die harte Wahrheit. Das lyrische Ich lädt den Leser somit ein, über tiefgründige, metaphysische Fragen nachzudenken, die zugleich eine hohe Relevanz für menschliche Emotionen und das menschliche Bewusstsein haben.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Die Rose duftet – doch ob sie empfindet“ ist Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. 1844 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 56 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Die Gedichte „Abenddämmerung“, „Ach, die Augen sind es wieder“ und „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Rose duftet – doch ob sie empfindet“ weitere 535 Gedichte vor.
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