Es träumte mir von einer weiten Heide von Heinrich Heine

Es träumte mir von einer weiten Heide,
weit überdeckt von stillem, weißem Schnee,
und unterm weißen Schnee lag ich begraben
und schlief den einsam kalten Todesschlaf.
 
Doch droben aus dem dunkeln Himmel schauten
herunter auf mein Grab die Sternenaugen,
die süßen Augen! Und sie glänzten sieghaft
und ruhig heiter, aber voller Liebe.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Es träumte mir von einer weiten Heide“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
52
Entstehungsjahr
1797 - 1856
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts.

Beim ersten Lesen hinterlässt das Gedicht einen eher düsteren, melancholischen Eindruck. Es handelt von Tod, Isolation und einer ungewissen Zukunft. Gleichzeitig gibt es jedoch auch hoffnungsvolle Elemente, die einen Kontrast zur düsteren Grundstimmung darstellen.

Der Inhalt des Gedichts ist, dass das lyrische Ich von einer weiten, verschneiten Heide träumt, unter deren Schnee es begraben liegt, anscheinend tot. Dennoch beobachten Sterne das Grab des lyrischen Ichs von oben. Diese Sterne werden als „süße Augen“ beschrieben, die trotz ihrer sieghaften Ausstrahlung auch voller Liebe sind. Daher kann man sagen, dass das lyrische Ich trotz seiner augenscheinlichen Todeserfahrung noch immer mit der Welt verbunden ist und deren Schönheit wahrnehmen kann.

Die Form des Gedichts ist, wie bei Heine üblich, sehr strukturiert, wobei die einzelnen Verse rhythmisch aufeinander aufbauen. Die Sprache ist stark bildhaft und metaphorisch, so wird etwa der Tod als „einsamer kalter Todesschlaf“ beschrieben, wodurch er einerseits bedrohlich, andererseits aber auch friedlich wirkt. Besonders hervorstechend in diesem Gedicht ist das wiederholte Motiv des Schnees, der gleichzeitig Tod, Ruhe und Schönheit repräsentiert.

Abschließend lässt sich sagen, dass Heines Gedicht trotz seines düsteren Themas auch eine eindrucksvolle Tiefe und eine feinsinnige Ästhetik aufweist. Es zeigt, dass selbst in der dunkelsten Stunde das Leben noch immer Schönheit und Hoffnung in sich bergen kann.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Es träumte mir von einer weiten Heide“ des Autors Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Zwischen den Jahren 1813 und 1856 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 52 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Alte Rose“, „Altes Lied“ und „Am Golfe von Biskaya“. Zum Autor des Gedichtes „Es träumte mir von einer weiten Heide“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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