Märzlied von Richard Dehmel

Im März,
da gruneln die Dornen am Zaun.
Im März,
da fängt der Fuchs an zu rauhn.
Im März,
über Deutschlands Äckern und Aun,
da fliegt durch Wolken und Licht und Sturm
eine erste Schwalbe von Turm zu Turm:
wird Frühling?
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Märzlied“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
1863 - 1920
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Märzlied“ und stammt von Richard Dehmel, der von 1863 bis 1920 lebte und als bedeutender Dichter des deutschen Naturalismus und Symbolismus gilt. Demnach lässt sich das Gedicht zeitlich in das ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert einordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht ruhig und naturbezogen, fast schon erwartungsvoll. Das lyrische Ich schildert die Veränderungen, die sich in der Natur im März abspielen, indem es auf konkrete Details eingeht: Es beschreibt das „Gruneln der Dornen am Zaun“, das Raunen des Fuchses und die erste Schwalbe, die durch Wolken, Licht und Sturm von Turm zu Turm fliegt. Diese Bilder sind typische Anzeichen des Frühlings und wecken beim Leser eine gewisse Vorfreude und Erwartungshaltung.

Inhaltlich betrachtet, greift das Gedicht das erwachende Leben im Übergang vom Winter zum Frühling auf. Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf, die ersten Vorboten des Frühlings zeigen sich. Dabei fällt auf, dass die Bilder, die Dehmel wählt, sowohl das Erwachen der Tier- als auch der Pflanzenwelt umfassen. Die abschließende Frage „wird Frühling?“ zeigt, dass das lyrische Ich die Veränderungen in der Natur mit Vorfreude und Hoffnung beobachtet und den Frühling herbei sehnt.

Sprachlich und formal ist das Gedicht eher schlicht gehalten. Der Fokus liegt auf den inhaltlichen Aussagen und den bildhaften Beschreibungen der Natur. Dehmel verwendet einfache, klare Sprache und vermeidet komplizierte Metaphern oder Verfremdungen. Der Rhythmus ist gleichmäßig und unterstützt die ruhige Stimmung des Gedichts. Jede Strophe beginnt mit der gleichen Zeile „Im März“, was dem Gedicht auch eine liederhafte Struktur verleiht. Die kurze Frage am Ende verstärkt den erwartungsvollen Ton und rundet das Gedicht ab.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Märzlied“ ist Richard Dehmel. 1863 wurde Dehmel in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1879 bis 1920 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Bei dem Schriftsteller Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 41 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 9 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Bitte“, „Büßende Liebe“ und „Chinesisches Trinklied“ sind weitere Werke des Autors Richard Dehmel. Zum Autor des Gedichtes „Märzlied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 522 Gedichte veröffentlicht.

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