Niemandes Herr, Niemandes Knecht von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Zum Amboß hielt ich mich zu schlecht,
Zum Hammer war ich euch nicht recht.
So bin ich Amboß nicht noch Hammer
Und rufe frei von Herzensjammer:
So ist es gut, so ist es recht,
Niemandes Herr, Niemandes Knecht!
 
Fliegt frei der Vogel durch das Feld,
So ist noch sein die ganze Welt.
Müsst' er im goldnen Käfich hocken,
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Er würde schwerlich dort frohlocken:
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So ist es gut, so ist es recht,
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Niemandes Herr, Niemandes Knecht!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.2 KB)

Details zum Gedicht „Niemandes Herr, Niemandes Knecht“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
75
Entstehungsjahr
1798 - 1874
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das zu interpretierende Gedicht „Niemandes Herr, Niemandes Knecht“ wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst, der von 1798 bis 1874 lebte. Somit kann es zeitlich der Epoche des Biedermeiers oder der literarischen Strömung des Vormärz zugeordnet werden, welche sich beide durch eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen und politischen Verhältnissen auszeichnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht wie eine klare Aussage für persönliche Freiheit und Selbstbestimmung. Es ist eindringlich und kämpferisch, indem es deutliche Bilder und Vergleiche nutzt.

Im Inhalt geht es in der ersten Strophe um das lyrische Ich, dass sich weder als Werkzeug ('Amboß', 'Hammer') für Andere verstanden wissen möchte. Stattdessen betont es die Zufriedenheit mit der eigenen Position der Unabhängigkeit ('Niemandes Herr, Niemandes Knecht'). In der zweiten Strophe wird der Freiheitsgedanke durch das Bild der fliegenden Vogels elaboriert und verstärkt. Während der Vogel frei ist, gehört ihm die Welt. Im goldenen Käfig jedoch, also in Abhängigkeit und Unfreiheit, könnte er nicht glücklich sein.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Sechzehner-Strophen. Die Wiederholung des einprägsamen sechsten bzw. zwölften Verses und die sich reimenden Verse tragen zur Einprägsamkeit und zur Nachdrücklichkeit des Inhalts bei.

In der sprachlichen Gestaltung fällt die einfache, aber wirkungsvolle Bildsprache auf, die es dem Leser leicht macht, die Gedanken und Gefühle des lyrischen Ichs nachzuempfinden. Im Kontrast dazu stehen die metaphorischen Ausdrücke wie 'Amboß', 'Hammer' und 'goldener Käfig', die zum Nachdenken anregen und die tiefer liegende Aussage des Gedichts verdeutlichen.

So kann man festhalten, dass August Heinrich Hoffmann von Fallersleben in seinem Gedicht „Niemandes Herr, Niemandes Knecht“ das Ideal der persönlichen Freiheit und Unabhängigkeit mit starken Bildern und prägnanten Formulierungen betont und eindringlich vertritt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Niemandes Herr, Niemandes Knecht“ des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Hoffmann von Fallersleben wurde im Jahr 1798 in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. Im Zeitraum zwischen 1814 und 1874 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Hoffmann von Fallersleben handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 75 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sind „Mein Vaterland“, „Munter getanzt! fröhlich gezecht!“ und „So schlagen wir die Grillen todt“. Zum Autor des Gedichtes „Niemandes Herr, Niemandes Knecht“ haben wir auf abi-pur.de weitere 201 Gedichte veröffentlicht.

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