Vetter Michel von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Verspottet nur den Vetter Michel!
Er pflügt und sät:
Einst sprießt die Saat, die keine Sichel
Der löblichen Censur ihm mäht.
 
Sie leben noch die etwas wollen
Mit Herz und Hand,
Die Gut und Blut noch freudig zollen
Für Gott und für das Vaterland.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Vetter Michel“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1798 - 1874
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Vetter Michel“ wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst, der von 1798 bis 1874 lebte. Er ist einer der bedeutendsten deutschen Dichter der Biedermeierzeit und wurde besonders durch das Deutschlandlied bekannt. Sein Gedicht „Vetter Michel“ ist in diesem Kontext der Mitte des 19. Jahrhunderts zu sehen.

Auf den ersten Blick handelt das Gedicht von harter Arbeit („Er pflügt und sät“) und der Hoffnung auf Erfolg („Einst sprießt die Saat“), die trotz Kritik („Verspottet nur den Vetter Michel“) und Zensur („die keine Sichel / Der löblichen Censur ihm mäht“) nicht untergeht.

Im ersten Teil des Gedichts verkörpert „Vetter Michel“ das fleißige und aufrechte Bürgertum, das sich durch Arbeit und Beharrlichkeit sein Dasein sichert. Trotz Spott und Kritik bleibt er seinem Weg treu und hofft auf den Ertrag seiner Saat – ein Bild, das sowohl auf die landwirtschaftliche Arbeit, als auch auf seine moralische und intellektuelle Haltung anwendbar ist.

Der zweite Teil des Gedichts erweitert das Bild des tätigen und beständigen Bürgertums zu einem politischen Appell: Trotz aller Widrigkeiten existieren noch Menschen („Sie leben noch“), die bereit sind, für ihre Überzeugungen einzustehen und sich für Gott und Vaterland einzusetzen („Die Gut und Blut noch freudig zollen / Für Gott und für das Vaterland“).

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in zwei Strophen zu je vier Versen gegliedert, die einfach und klar verfasst sind. Die verwendete Symbolik ist unkompliziert und direkt, dabei aber auch wirkungsvoll in ihrer Botschaft. Durch die Personalisierung von „Vetter Michel“ erhält das Gedicht einen emotionalen und persönlichen Charakter, der die Leserinnen und Leser zum Nachdenken anregt und sie zur Identifikation einlädt. Hoffmann von Fallersleben nutzt hier eine simple, aber effektive Sprache, um ein Bild der gesellschaftlichen Verantwortung und des bürgerlichen Pflichtbewusstseins zu zeichnen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Vetter Michel“ des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Geboren wurde Hoffmann von Fallersleben im Jahr 1798 in Fallersleben bei Wolfsburg. Das Gedicht ist in der Zeit von 1814 bis 1874 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei Hoffmann von Fallersleben handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 44 Worte. Die Gedichte „Jetzt hebt der Fasching an“, „Leicht in den Herzen“ und „Mein Vaterland“ sind weitere Werke des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Zum Autor des Gedichtes „Vetter Michel“ haben wir auf abi-pur.de weitere 201 Gedichte veröffentlicht.

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