Der Glaube der Freundschaft von Felix Dahn

Wenn eines Menschen Seele du gewonnen,
Und in sein Herz hast tief hineingeschaut,
Und ihn befunden einen klaren Bronnen,
In dessen reiner Flut der Himmel blaut:
 
Laß deine Zuversicht dann nichts dir rauben,
Und trage lieber der Enttäuschung Schmerz,
Als daß du grundlos ihm entziehst den Glauben
Kein größer Glück, als ein vertrauend Herz!
 
Laß adlermutig deine Liebe schweifen
10 
Bis dicht an die Unmöglichkeit hinan:
11 
Kannst du des Freundes Thun nicht mehr begreifen,
12 
So fängt der Freundschaft frommer Glaube an.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Der Glaube der Freundschaft“

Autor
Felix Dahn
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
80
Entstehungsjahr
1834 - 1912
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Glaube der Freundschaft“ wurde von Felix Dahn verfasst, einem deutschen Juristen, Historiker, Schriftsteller und Dichter. Dahn wurde am 9. Februar 1834 geboren und starb am 3. Januar 1912, das Zeitfenster des Gedichts kann demnach in das späte 19. oder frühe 20. Jahrhundert eingestuft werden.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht eine tiefgreifende und emotionale Reflektion über Freundschaft und den Glauben an sie zu sein. Das Thema scheint universal und zeitlos und erzeugt eine Stimmung von Ernst und Tiefe.

Der Inhalt des Gedichts ist recht deutlich: Es geht um die Notwendigkeit und die Kraft des Glaubens in einer Freundschaft. Der Sprecher beschreibt, wie wichtig es ist, an einen Freund zu glauben, wenn man seine Seele gewonnen und tief in sein Herz hineingeschaut hat (Strophe 1). Selbst wenn Enttäuschung droht, sollte man seine Zuversicht nicht verlieren und nicht grundlos den Glauben an den Freund entziehen (Strophe 2). Der Schmerz der Enttäuschung ist in den Augen des lyrischen Ichs weniger schlimm als der Verlust des Glaubens an den Freund. Schließlich ist die Freundschaft, auch wenn sie bis an die Grenzen des Verständnisses geht, ein Ausdruck von tiefem Vertrauen und Glauben (Strophe 3).

Das lyrische Ich ist also eine Person, die an die tiefe und unerschütterliche Kraft der Freundschaft glaubt und bereit ist, dafür auch Enttäuschungen in Kauf zu nehmen. Es betont den Glauben als fundamentales Element in der Beziehung zwischen Freunden.

Die Sprache des Gedichts ist klar und deutlich, aber auch mit einer tiefen emotionalen Resonanz gefüllt. Die Verwendung von Begriffen wie „Seele“, „Herz“, „Liebe“ und „Glaube“ deutet auf eine intensive emotionale Erfahrung hin.

Hinsichtlich der Form besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Es folgt kein klassisches Reimschema, was dem Gedicht einen Nachdruck von freiem, persönlichem Ausdruck verleiht.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Dahn in „Der Glaube der Freundschaft“ eine tiefgreifende Betrachtung über die Bedeutung und den Wert der Freundschaft liefert. Er betont stark die Notwendigkeit des Glaubens in der Freundschaft und die Bereitschaft, für diese auch Enttäuschungen hinnehmen zu können. Seine Sprache ist dabei klar, emotional und bewegend.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der Glaube der Freundschaft“ ist Felix Dahn. Geboren wurde Dahn im Jahr 1834 in Hamburg. Im Zeitraum zwischen 1850 und 1912 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 80 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Felix Dahn sind „Glückliche Stunde“, „Wahrlich, ihr deckt mit dem Kaiser zugleich“ und „Das höchste Heil des Mannes ist sein Volk“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Glaube der Freundschaft“ weitere 31 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Felix Dahn (Infos zum Autor)

Zum Autor Felix Dahn sind auf abi-pur.de 31 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.