Freudvoll von Johann Wolfgang von Goethe

Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein;
Langen
Und bangen
In schwebender Pein;
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt;
Glücklich allein
10 
Ist die Seele, die liebt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Freudvoll“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
23
Entstehungsjahr
1788
Epoche
Sturm & Drang,
Klassik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Freudvoll“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter und Schriftsteller. Goethe lebte von 1749 bis 1832, was das Gedicht in die Epoche der Weimarer Klassik einordnet.

Das Gedicht hinterlässt auf den ersten Blick einen stark emotionalen und intensiven Eindruck. Es schwingt eine Mischung aus Leidenschaft, Traurigkeit und Glück mit, die sich in starken Kontrasten zeigt.

Inhaltlich setzt sich das Gedicht mit den Gefühlswelten und der inneren Zerrissenheit des lyrischen Ichs auseinander. Es fühlt sich gleichermaßen freudvoll und leidvoll, ist sowohl von tiefen Gedanken als auch von bangenden Hoffnungen erfüllt. Es empfindet eine auf und ab schwingende Pein, die Nervosität, Erwartung und Sorge vermischt. Es reicht von himmelhoch jauchzendem Glücksgefühl bis hin zur tiefen Traurigkeit, die sich wie der Tod anfühlt. Trotz dieser intensiven und wechselhaften Gefühlswelt sieht das lyrische Ich Glück nur in der Liebe – die Seele, die liebt, ist allein glücklich.

Form und Sprache des Gedichts sind einfach und dennoch sehr ausdrucksstark. Es besteht aus nur einer Strophe mit zehn Versen, die in einem freien Rhythmus ohne erkennbares Reimschema strukturiert sind. Goethe verwendet paradox wirkende, emotionale Ausdrücke, die den inneren Konflikt und die emotionale Intensität des lyrischen Ichs verdeutlichen. Die starke Kontrastierung der Gefühle zeigt dabei nicht nur die emotionalen Höhen und Tiefen, die das Leben oft mit sich bringt, sondern unterstreicht auch die These, dass nur die Liebe wahres Glück bringt - mit all ihren Facetten.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Freudvoll“ ist Johann Wolfgang von Goethe. Der Autor Johann Wolfgang von Goethe wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren. Im Jahr 1788 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Sturm & Drang oder Klassik zuordnen. Goethe ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen.

Als Sturm und Drang (auch Genieperiode oder Geniezeit) bezeichnet man eine Epoche der Literatur, die auf die Jahre 1765 bis 1790 datiert werden kann. Sie knüpfte an die Empfindsamkeit an und ging später in die Klassik über. Die wesentlichen Merkmale des Sturm und Drang lassen sich als ein Auflehnen oder Rebellieren gegen die Aufklärung zusammenfassen. Das philosophische und literarische Leben in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und die Literatur sollten dadurch maßgeblich beeinflusst werden. Die Vertreter waren meistens junge Autoren, zumeist nicht älter als 30 Jahre. Die Schriftsteller versuchten in den Gedichten eine geeignete Sprache zu finden, um die persönlichen Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen. Die alten Werke vorheriger Epochen wurden geschätzt und dienten als Inspiration. Dennoch wurde eine eigene Jugendsprache und Jugendkultur mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Halbsätzen und Wiederholungen geschaffen. Die Epoche des Sturm und Drang endete mit der Hinwendung Schillers und Goethes zur Weimarer Klassik.

Johann Wolfgang von Goethe (geboren am 28. August 1749 in Frankfurt am Main; verstorben am 22. März 1832 in Weimar) ist einer der bekanntesten Dichter der Weimarer Klassik. 1786 unternahm Goethe eine Italienreise, diese wird heute als Beginn der Weimarer Klassik angesehen. Das Ende der Literaturepoche ist im Jahr 1832 auszumachen. Literarisches Zentrum und Ausgangspunkt der Weimarer Klassik (kurz auch häufig einfach nur Klassik genannt) war Weimar. Die Weimarer Klassik geht von der Erziehbarkeit des Individuums zum Guten aus. Ihr Ziel ist die Humanität, die wahre Menschlichkeit (das Schöne, Gute, Wahre). Die Vertreter der Weimarer Klassik gingen davon aus, dass Gott den Menschen Vernunft und Gefühle gibt und die Menschen damit dem Leben einen Sinn geben. Der Mensch ist also von höheren Mächten abhängig. In der Gestaltung wurde das Gültige, Gesetzmäßige, Wesentliche aber auch der Ausgleich und die Harmonie gesucht. Im Gegensatz zum Sturm und Drang, wo die Sprache oftmals derb und roh ist, bleibt die Sprache in der Klassik den sich selbst gesetzten Regeln treu. Die populärsten Schriftsteller der Klassik sind Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe. Andere bekannte Schriftsteller der Klassik sind Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder. Die beiden letztgenannten arbeiteten jeweils für sich. Einen produktiven Austausch im Sinne eines gemeinsamen Arbeitsverhältnisses gab es nur zwischen Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe.

Das vorliegende Gedicht umfasst 23 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 10 Versen. Weitere Werke des Dichters Johann Wolfgang von Goethe sind „Alexis und Dora“, „Am 1. October 1797“ und „Amytnas“. Zum Autor des Gedichtes „Freudvoll“ haben wir auf abi-pur.de weitere 1618 Gedichte veröffentlicht.

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