Die stille Stadt von Richard Dehmel

Liegt eine Stadt im Thale,
ein blasser Tag vergeht;
es wird nicht lange dauern mehr,
bis weder Mond noch Sterne,
nur Nacht am Himmel steht.
 
Von allen Bergen drücken
Nebel auf die Stadt;
es dringt kein Dach, kein Hof noch Haus,
kein Laut aus ihrem Rauch heraus,
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kaum Türme noch und Brücken.
 
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Doch als den Wandrer graute,
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da ging ein Lichtlein auf im Grund,
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und aus dem Rauch und Nebel
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begann ein leiser Lobgesang
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aus Kindermund.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Die stille Stadt“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
76
Entstehungsjahr
1863 - 1920
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des vorliegenden Gedichts ist Richard Dehmel, ein deutscher Dichter, der in der Zeit des Naturalismus und Symbolismus zu Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wirkte. Das Gedicht gibt es „Die stille Stadt“ benennt.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und vielleicht sogar ein wenig düster, mit seinem Fokus auf eine Stadt in der Dämmerung, wo bald weder Mond noch Sterne sichtbar sind und Nebel die Stadt umhüllen.

Das Gedicht spricht von einer Stadt im Tal, und wie der Tag vergeht und die Dunkelheit kommt. Es wird vorausgesagt, dass bald weder Mond noch Sterne zu sehen sein werden, sondern nur Nacht. Der Nebel bedrückt die Stadt, sodass man kein Dach, Hof oder Haus, keinen Laut, kaum Türme und Brücken erkennen kann. Doch trotz der Dunkelheit und Stille, gibt es ein kleines Licht, das vom Grund aufflammt und ein leiser Lobgesang von Kindermund ist zu hören. Das lyrische Ich schafft ein dunkles und ruhiges Bild einer Stadt, in der Nacht und Nebel herrschen, aber auch ein Bild der Hoffnung und des Lichts durch das kleine Licht und den Lobgesang.

Die Form des Gedichts ist sehr strukturiert, mit drei Strophen mit je fünf Versen. Dies gibt dem Gedicht eine feste Struktur und einen gleichmäßigen Rhythmus. Die Sprache ist einfach und klar, aber gleichzeitig bildlich und eindrucksvoll. Dies hilft, klare Bilder der Stadt und der Umgebung in der Vorstellung des Lesers zu erzeugen. Die Worte sind sorgfältig gewählt, um bestimmte Stimmungen und Gefühle zu erzeugen, wie Melancholie, Ruhe, aber auch Hoffnung. Das Gedicht verwendet auch starke visuelle Bilder und Metaphern, wie das Licht und den Lobgesang, um eine tiefere Bedeutung und Botschaft zu vermitteln.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass „Die stille Stadt“ von Dehmel eine Atmosphäre der Stille und Dunkelheit erzeugt, aber auch der Hoffnung und des Lichts. Es stellt das Bild einer stillen Stadt dar, die vom Nebel umgeben und in der Dunkelheit verborgen ist, aber trotzdem lebt und strahlt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die stille Stadt“ des Autors Richard Dehmel. Geboren wurde Dehmel im Jahr 1863 in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg. Im Zeitraum zwischen 1879 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 76 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 15 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Richard Dehmel ist auch der Autor für Gedichte wie „Bastard“, „Bitte“ und „Büßende Liebe“. Zum Autor des Gedichtes „Die stille Stadt“ haben wir auf abi-pur.de weitere 522 Gedichte veröffentlicht.

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