Ideale Landschaft von Richard Dehmel

Du hattest einen Glanz auf deiner Stirn,
und eine hohe Abendklarheit war,
und sahst nur immer weg von mir,
ins Licht, ins Licht —
und fern verscholl das Echo meines Aufschreis.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Ideale Landschaft“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
5
Anzahl Wörter
31
Entstehungsjahr
1863 - 1920
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ideale Landschaft“ wurde von Richard Dehmel verfasst. Dehmel lebte von 1863 bis 1920 und somit in der Epoche des Naturalismus und des frühen Expressionismus. Daher ist anzunehmen, dass das Gedicht zu einer dieser Zeiten entstanden ist.

Das Gedicht hinterlässt beim ersten Lesen einen melancholischen und besinnlichen Eindruck. Die Sprache und Atmosphäre scheinen von Sehnsucht, Verlust und emotionaler Distanz geprägt zu sein.

Der Inhalt des Gedichts erzählt von einer Person, von dem lyrischen Ich, das eine andere Person betrachtet, die von einem Glanz auf der Stirn umgeben ist und in die Ferne schaut. Sie beachtet das lyrische Ich nicht und scheint von einem fernen Licht oder einer Idealvorstellung angezogen zu sein. Das lyrische Ich ruft aus, gesteht möglicherweise seine Gefühle, doch die andere Person nimmt es nicht wahr – das Echo des Aufschreis verhallt in der Ferne.

Die Aussage, die das lyrische Ich zu machen versucht, könnte die Unvermeidlichkeit von Distanz und Einsamkeit in menschlichen Beziehungen sein. Es könnte ein Ausdruck einer inneren Leere und Enfremdung sein und eines unausgesprochenen Schmerzes oder einer Sehnsucht, die vom aderessierten „Du“ unerkannt oder ignoriert wird.

Formal besteht das Gedicht aus einer fünfzeiligen Strophe, was ein ungewöhnliches Schema in der Lyrik darstellt. Es handelt sich also um kein gängiges Reim- oder Strophenmodell, was darauf hinweisen könnte, dass Dehmel das Ungleichgewicht, die Unregelmäßigkeit und das Unvollständige der Beziehung zwischen dem Ich-Erzähler und der anderen Person verdeutlichen möchte.

Die Sprache des Gedichts ist intensiv und emotionsgeladen mit bedeutungsschweren Begriffen wie „Glanz“, „Abendklarheit“, „Licht“ und „Aufschrei“. Das wiederholte „ins Licht, ins Licht“ unterstreicht die verzweifelte Sehnsucht und zugleich die unüberwindbare Distanz, die das lyrische Ich gegenüber der anderen Person empfindet. Es ist eine Sprache der Kontraste: von Nähe und Ferne, von Laut und Stille, von Wahrnehmung und Ignoranz.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Ideale Landschaft“ ist Richard Dehmel. Der Autor Richard Dehmel wurde 1863 in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. In der Zeit von 1879 bis 1920 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 31 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 5 Versen. Weitere Werke des Dichters Richard Dehmel sind „An mein Volk“, „Antwort“ und „Auf der Reise“. Zum Autor des Gedichtes „Ideale Landschaft“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 522 Gedichte vor.

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