Hyazinthen von Theodor Storm

Fern hallt Musik; doch hier ist stille Nacht,
Mit Schlummerduft anhauchen mich die Pflanzen.
Ich habe immer, immer dein gedacht;
Ich möchte schlafen, aber du mußt tanzen.
Es hört nicht auf, es rast ohn Unterlaß;
Die Kerzen brennen und die Geigen schreien,
Es teilen und es schließen sich die Reihen,
Und alle glühen; aber du bist blaß.
 
Und du mußt tanzen; fremde Arme schmiegen
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Sich an dein Herz; o leide nicht Gewalt!
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Ich seh dein weißes Kleid vorüberfliegen
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Und deine leichte, zärtliche Gestalt.
 
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Und süßer strömend quillt der Duft der Nacht
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Und träumerischer aus dem Kelch der Pflanzen.
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Ich habe immer, immer dein gedacht;
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Ich möchte schlafen, aber du mußt tanzen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Hyazinthen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
111
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor dieses Gedichts ist Theodor Storm. Er gehörte zur Epoche des Realismus, lebte im 19. Jahrhundert und ist insbesondere bekannt für seine Novellen.

Beim ersten Eindruck erinnert der Ausdruck von Essenzen einer emotionalen Trennung oder Sehnsucht an einen geliebten Menschen. Das Gedicht trägt den Titel „Hyazinthen“, welche für dessen Duft im Gedicht metaphorisch genutzt werden.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich eine Szene, in welcher es sich in einer nächtlichen, ruhigen und fast schlafenden Umgebung befindet, während die geliebte Person in einem lebhaften und feierlichen Kontext ist, wobei sie sich mit unbekannten Personen einlassen und tanzen muss. Nichtsdestotrotz ist das lyrische Ich geistig ständig bei der geliebten Person und wünscht sich, dass sie nicht leiden muss in der Gesellschaft der Fremden. Schließlich unterstreicht das Gedicht den starken Kontrast zwischen seiner friedlichen Umgebung und dem aufregenden Umfeld der geliebten Person.

Was die Form und Sprache betrifft, so umfasst dieses Gedicht 16 Verse, unterteilt in drei Strophen. Die Verse sind in einer einfachen und leicht zu verstehenden Weise verfasst, wobei Storm die Bilder von Musik, Tanz und Duft der Pflanzen verwendet, um die unterschwellige Melancholie und Sehnsucht effektiv zu vermitteln. Wichtige literarische Mittel sind dabei Wiederholung (z.B. „Ich habe immer, immer dein gedacht;“) und Kontrast (z.B. zwischen der stillen Nacht des lyrischen Ichs und der Tanzszene des Geliebten). Wichtig ist auch das Leitmotiv der Hyazinthen, das sich durch das Gedicht zieht und das lyrische Ich mit Sehnsucht und Nähe assoziiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Theodor Storm in „Hyazinthen“ die subtilen und oft widersprüchlichen Emotionen von Liebe und Sehnsucht auf poetische Weise erforscht und zum Ausdruck bringt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Hyazinthen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Storm. Im Jahr 1817 wurde Storm in Husum geboren. In der Zeit von 1833 bis 1888 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Bei Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 111 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere Werke des Dichters Theodor Storm sind „Bettlerliebe“, „Die Stadt“ und „Juli“. Zum Autor des Gedichtes „Hyazinthen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 131 Gedichte veröffentlicht.

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