Eine Fremde von Theodor Storm

Sie saß in unserm Mädchenkreise,
Ein Stern am Frauen-Firmament;
Sie sprach in unsres Volkes Weise,
Nur leis, mit klagendem Akzent.
Du hörtest niemals heimverlangen
Den stolzen Mund der schönen Frau;
Nur auf den südlich blassen Wangen
Und über der gewölbten Brau'
Lag noch Granadas Mondenschimmer,
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Den sie vertauscht um unsern Strand;
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Und ihre Augen dachten immer
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An ihr beglänztes Heimatland.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Eine Fremde“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
60
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Eine Fremde“ wurde von Theodor Storm verfasst, einem bedeutenden Vertreter des deutschen Realismus, der im 19. Jahrhundert lebte und wirkte.

Auf den ersten Blick fällt das lyrische Bild einer neuen, unbekannten Frau auf, die einen starken Eindruck im Kreis anderer Frauen hinterlässt. Simultaneously, the poem reveals a sense of longing and homesickness that this woman is experiencing.

Das Gedicht beginnt damit, dass diese Frau sich in einem Kreis von anderen Mädchen oder Frauen befindet und wie ein Stern in dieser Runde hervorsticht. Sie spricht auf dieselbe Weise wie die anderen Frauen, doch ihre melancholische Tonlage deutet auf eine innere Traurigkeit hin. Obwohl sie nie explizit ihre Heimweh ausdrückt, ist es in ihrem Gesicht, besonders auf ihren hellen Wangen und über ihren gewölbten Augenbrauen, sichtbar.

Ihr Heimatland wird mit Granada assoziiert, einem Ort, der für seine atemberaubenden nächtlichen Mondlandschaften bekannt ist, was darauf hindeutet, dass sie möglicherweise aus Spanien stammt. Ihre ständig träumenden Augen unterstreichen ihre innere Sehnsucht nach ihrer Heimat.

Von der Form her besteht das Gedicht aus zwölf Versen, die eine einzige Strophe bilden. Der Schreibstil und der Sprachgebrauch sind typisch für die Epoche des Realismus, die sich durch eine genaue und detaillierte Darstellung der Realität auszeichnet.

Die Sprache des Gedichts ist eher einfach und klar, ohne viele Metaphern oder abstrakte Bilder. Dies passt zum Realismus, der bemüht ist, die Dinge so darzustellen, wie sie sind. Dennoch sind die Gefühle und Emotionen, die dieses Gedicht vermittelt, äußerst stark und eindringlich – sie zeigen das Leid dieser fremden Frau, die in eine fremde Kultur eingetaucht ist und Heimweh nach ihrer Heimat hat.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Gedicht „Eine Fremde“ von Theodor Storm eine tiefe Melancholie und Sehnsucht nach der Heimat vermittelt, die in einer einfachen, klaren Sprache dargestellt wird. Es präsentiert eine Frau, die sich in einer fremden Umgebung befindet, aber dennoch bemerkenswerte Stärke und Würde zeigt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Eine Fremde“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Storm. Geboren wurde Storm im Jahr 1817 in Husum. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 60 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Theodor Storm sind „Bettlerliebe“, „Die Stadt“ und „Juli“. Zum Autor des Gedichtes „Eine Fremde“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 131 Gedichte vor.

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