In der Frühe von Theodor Storm

Goldstrahlen schießen übers Dach,
Die Hähne krähn den Morgen wach;
Nun einer hier, nun einer dort,
So kräht es nun von Ort zu Ort.
Und in der Ferne stirbt der Klang
Ich höre nichts, ich horche lang.
Ihr wackern Hähne, krähet doch!
Sie schlafen immer, immer noch.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „In der Frühe“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „In der Frühe“ ist von Theodor Storm, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker der späten Romantik und des poetischen Realismus. Storm lebte von 1817 bis 1888, daher kann man das Gedicht zeitlich in das 19. Jahrhundert einordnen.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht ruhig, alltäglich und zeigt eine übliche Szene im frühen Morgen an, während der Sonnenaufgang noch die Welt weckt. In acht einfachen Versen wird das Erwachen der Welt beschrieben, angeführt von der Sonne und den Hähnen.

Das Gedicht beschäftigt sich thematisch mit dem Übergang von Nacht zu Tag, dargestellt durch den Sonnenaufgang (Vers 1) und dem Krähen der Hähne (Vers 2-4). Die Raufende Töne geben der ganzen Szene eine ruhige, beinahe verträumte Atmosphäre. Doch das lyrische Ich scheint ungeduldig zu sein, als er die noch schlafende Welt adressiert (Vers 7-8). Sie möchte, dass die Welt erwacht, doch „sie schlafen immer, immer noch“.

Inhaltlich könnte das lyrische Ich durch das Warten auf das Erwachen, eine tiefergehende Metapher auf das Warten auf Veränderung oder die Ungeduld des Wartens darstellen. Die wiederholende Phrase „immer, immer noch“ könnte auf eine lang erwartete Änderung oder das Streben nach Fortschritt hinweisen.

Das Gedicht ist in einer simplen Form verfasst, vermutlich um den ruhigen und eintönigen Rhythmus des Morgenrituals zu unterstreichen. Es besteht aus zwei vierzeiligen Strophen in Kreuzreimen, die jeweils in Paarreimen enden (abab), was dem Gedicht einen melodischen Fluss verleiht. Es nutzt einfache Wortschatz und klare Bildsprache, ist aber gleichzeitig voller symbolischer Anspielungen.

Die Sprache des Gedichts ist gekennzeichnet durch den Gebrauch der Gegenwartsform, was den Eindruck von Unmittelbarkeit und Präsenz erzeugt. Trotz der Einfachheit der Sprache ist das Gedicht mit tiefgründigen Bildern und Symbolen gefüllt, die auf den Naturzyklus und vielleicht sogar auf den Zyklus des Lebens selbst hinweisen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Theodor Storms „In der Frühe“ ein Gedicht ist, das das Erwachen des Tages und möglicherweise das Warten auf Veränderung darstellt. Es ist einfach in seiner Form, jedoch tiefgründig in seinen Metaphern und seiner symbolischen Bedeutung.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „In der Frühe“ des Autors Theodor Storm. Im Jahr 1817 wurde Storm in Husum geboren. Zwischen den Jahren 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Bei dem Schriftsteller Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 47 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Theodor Storm ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Stadt“, „Juli“ und „Knecht Ruprecht“. Zum Autor des Gedichtes „In der Frühe“ haben wir auf abi-pur.de weitere 131 Gedichte veröffentlicht.

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