Komm, laß uns spielen von Theodor Storm

Wie bald des Sommers holdes Fest verging!
Rauh weht der Herbst; wird's denn auch Frühling
wieder?
 
Da fällt ein bleicher Sonnenstrahl hernieder
Komm, laß uns spielen, weißer Schmetterling!
 
Ach, keine Nelke, keine Rose mehr;
Am Himmel fährt ein kalt Gewölk daher!
 
Weh, wie so bald des Sommers Lust verging
O komm! Wo bist du, weißer Schmetterling?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Komm, laß uns spielen“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Komm, laß uns spielen“ wurde von dem deutschen Schriftsteller und Lyriker Theodor Storm verfasst. Der Autor lebte in der Zeit des 19. Jahrhunderts, seine Werke werden der Epoche des Realismus zugeordnet.

Der erste Eindruck des Gedichts weist auf eine melancholische, fast schmerzliche Betrachtung des Vergehens der Zeit und des Wandels der Jahreszeiten hin. Die Vergänglichkeit des Sommers und das Herannahen des Herbstes scheinen Anlass zur Wehmut zu geben.

Im Inhalt beschreibt das lyrische Ich zunächst, wie schnell die Schönheit und Freude des Sommers vergangen ist und der rauere Herbst Einzug hält. Es stellt die Frage, ob auch der Frühling wiederkehren wird. Es beschreibt dann das Herabfallen eines blassen Sonnenstrahls und fordert einen weißen Schmetterling zum Spiel auf. Im weiteren Verlauf stellt das lyrische Ich fest, dass keine Nelken oder Rosen mehr blühen und am Himmel ziehen kalte Wolken auf. Zuletzt beklagt es den raschen Verlust der sommerlichen Freuden und sucht nach dem weißen Schmetterling.

Der weiße Schmetterling könnte hierbei metaphorisch für die Unbeschwertheit und Freude des Sommers stehen, deren Verlust das lyrische Ich als schmerzlich empfindet. Die Frage nach dem Wiederkehren des Frühlings kann Interpretationsspielraum für Hoffnung auf erneute Freude und Schönheit lassen, aber ebenso auch Zweifel und Unsicherheit zum Ausdruck bringen.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit insgesamt neun Versen. Es hat keinen Reim und verläuft in freiem Versmaß. Die Sprache ist schlicht und klar, jedoch ist die emotionale Tiefe durch den Gebrauch bildlicher und metaphorischer Elemente wie dem Schmetterling und den Witterungsbedingungen deutlich. Die Emotionen sind stark hervorgehoben, beispielsweise durch den Ausdruck „Weh“ in der dritten Strophe zur Unterstreichung des Schmerzes und der Trauer des lyrischen Ichs. Insgesamt erzeugt das Gedicht eine melancholische Stimmung, die den Leser zur Reflexion über Vergänglichkeit und den Wandel der Zeit einführt.

Weitere Informationen

Theodor Storm ist der Autor des Gedichtes „Komm, laß uns spielen“. Der Autor Theodor Storm wurde 1817 in Husum geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1833 bis 1888 entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 9 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 56 Worte. Der Dichter Theodor Storm ist auch der Autor für Gedichte wie „Abseits“, „Bettlerliebe“ und „Die Stadt“. Zum Autor des Gedichtes „Komm, laß uns spielen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 131 Gedichte veröffentlicht.

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