Über die Heide von Theodor Storm

Über die Heide hallet mein Schritt;
Dumpf aus der Erde wandert es mit.
 
Herbst ist gekommen, Frühling ist weit
Gab es denn einmal selige Zeit?
 
Brauende Nebel geisten umher;
Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer.
 
Wär ich hier nur nicht gegangen im Mai!
Leben und Liebe - wie flog es vorbei!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Über die Heide“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1875
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das präsentierte Gedicht „Über die Heide“ stammt von dem deutschen Schriftsteller Theodor Storm, der in der Epoche des Realismus (1848-1890) lebte und wirkte.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht eher dunkel und melancholisch. Die Natur wird mit Symbolen des Herbstes und der Dunkelheit dargestellt, was oft als Metapher für das Altern und den Tod verwendet wird.

Inhaltsbezogen lässt sich interpretieren, dass das lyrische Ich in tiefen melancholischen und nachdenklichen Gefühlen steckt. Es scheint, als ob das lyrische Ich auf eine gehauchte Vergangenheit zurückblickt und sich nach den glücklicheren Frühlingszeiten seines Lebens sehnt. Dies wird deutlich in der dritten und vierten Strophe, in denen das lyrische Ich die gegenwärtige Dunkelheit und Leere betont und sein Bedauern ausdrückt, dass die Zeiten von „Leben und Liebe „ so schnell vorbeigegangen sind.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit jeweils zwei Versen, was eine einfache und klare Struktur vorgibt. Jedoch erzeugen die offenen Fragen in der zweiten und vierten Strophe eine gewisse Unruhe und zeigen die innere Zerrissenheit des lyrischen Ichs.

Die Sprache im Gedicht ist bildhaft und metaphorisch, was die emotionale Tiefe der Gedanken und Gefühle des lyrischen Ichs unterstreicht. Beispielsweise wird die aktuelle Stimmung des lyrischen Ichs durch die Worte „Brauende Nebel“, „Schwarz ist das Kraut“ und „der Himmel so leer“ bildlich verdeutlicht. Diese dunklen und düsteren Bilder stellen einen starken Kontrast zu der begehrt wirkenden Vergangenheit von „Frühling“, „Leben“ und „Liebe“ dar, die wiederum die Sehnsucht und die Melancholie des lyrischen Ichs hervorheben.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Über die Heide“ des Autors Theodor Storm. Der Autor Theodor Storm wurde 1817 in Husum geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1875 zurück. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 54 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Theodor Storm sind „Loose“, „Oktoberlied“ und „Von Katzen“. Zum Autor des Gedichtes „Über die Heide“ haben wir auf abi-pur.de weitere 131 Gedichte veröffentlicht.

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