Mit einer Handlaterne von Theodor Storm
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Laterne, Laterne! |
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Sonne, Mond und Sterne, |
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Die doch sonst am Himmel stehn, |
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Lassen heut sich nimmer sehn; |
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Zwischen Wasserreih und Schloß |
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Ist die Finsternis so groß, |
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Gegen Löwen rennt man an, |
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Die man nicht erkennen kann! |
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Kleine freundliche Latern', |
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Sei du Sonne nun und Stern: |
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Sei noch oft der Lichtgenoß |
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Zwischen Wasserreih und Schloß |
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Oder - dies ist einerlei |
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Zwischen Schloß und Wasserreih! |
Details zum Gedicht „Mit einer Handlaterne“
Theodor Storm
2
14
63
1817 - 1888
Realismus
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht wurde von Theodor Storm, einem deutschen Schriftsteller der Spätromantik, geschrieben. Storm lebte von 1817 bis 1888, während dieser Zeit verfasste er zahlreiche Novellen und Lyrik.
Vom ersten Eindruck her scheint es, dass das Gedicht einen dunklen und geheimnisvollen Ton enthält. Es schafft Bilder einer finsteren Nacht, in der nur eine kleine Laterne den einzigen Lichtstrahl darstellt.
Inhaltlich scheint das lyrische Ich inmitten einer dunklen und undurchsichtigen Nacht verloren zu sein, in der weder Sonne, Mond noch Sterne zu sehen sind. Dies wird als seine momentane Realität dargestellt, zwischen „Wasserreih und Schloß“, ein Kontext, der eine gewisse Unsicherheit und Verwirrung unterstreicht. Das lyrische Ich verwendet eine Metapher, dass es gegen Löwen rennt - Gefahren oder Hindernisse - die nicht erkennbar sind. Doch die Laterne scheint Hoffnung und Sicherheit zu bieten. Sie ersetzt nun Sonne und Sterne und wird zum einzigen verlässlichen „Lichtgenoß“.
Die Form und Sprache des Gedichts unterstützen die Interpretation der Dunkelheit und der geheimnisvollen Umgebung. Die Verwendung von Reimen erzeugt einen fließenden, fast kinderliedartigen Rhythmus, der kontrastiert mit der finsteren Thematik des Gedichts. Dies könnte eine Verherrlichung der einfachen, aber wertvollen Laterne sein, sowie eine Anspielung auf die Kinderliedform des „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“. Die Imagery der Dunkelheit, die so groß ist, dass die Himmelskörper nicht gesehen werden können, und die besorgniserregende Metapher der unsichtbaren Löwen tragen zur Schaffung einer düsteren und unheilvollen Atmosphäre bei.
Die Sprache ist vergleichsweise einfach und unprätentiös, was zur Unmittelbarkeit und Direktheit des Gedichts beiträgt. Insgesamt vermittelt das Gedicht eine Botschaft der Hoffnung und des Mutes, selbst inmitten der Dunkelheit und Unsicherheit. Die Laterne symbolisiert dabei eine Orientierungshilfe und ein Zeichen der Hoffnung.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Mit einer Handlaterne“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Storm. Storm wurde im Jahr 1817 in Husum geboren. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 63 Worte. Theodor Storm ist auch der Autor für Gedichte wie „Bettlerliebe“, „Die Stadt“ und „Juli“. Zum Autor des Gedichtes „Mit einer Handlaterne“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 131 Gedichte vor.
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