Dieser Liebe toller Fasching von Heinrich Heine

Dieser Liebe toller Fasching,
Dieser Taumel unsrer Herzen,
Geht zu Ende, und ernüchtert
Gähnen wir einander an!
 
Ausgetrunken ist der Kelch,
Der mir Sinnenrausch gefüllt war,
Schäumend, lodernd, bis am Rande;
Ausgetrunken ist der Kelch.
 
Es verstummen auch die Geigen,
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Die zum Tanze mächtig spielten,
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Zu dem Tanz der Leidenschaft;
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Auch die Geigen, sie verstummen.
 
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Es erlöschen auch die Lampen,
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Die das wilde Licht ergossen
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Auf den bunten Mummenschanz,
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Auch die Lampen, sie erlöschen.
 
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Morgen kommt der Aschenmittwoch,
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Und ich zeichne deine Stirne
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Mit dem Aschenkreuz und spreche:
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»Weib, bedenke, daß du Staub bist.«
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Dieser Liebe toller Fasching“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
94
Entstehungsjahr
1797 - 1856
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Dieser Liebe toller Fasching“ stammt von Heinrich Heine, einem der bekanntesten deutschen Dichter der Romantik. Heine lebte von 1797 bis 1856, die genaue Entstehungszeit des Gedichts ist nicht bekannt, jedoch fällt es in die Epoche der Romantik (ca. 1800-1850).

Bereits beim ersten Lesen entsteht der Eindruck eines melancholischen Rückblicks auf eine vergangene, leidenschaftliche Beziehung. Das lyrische Ich schildert die einstige Liebe als einen ausgelassenen Fasching, der schließlich endet. Bei dem Bild des Faschings könnte es sich um eine Metapher für die Phase der Verliebtheit handeln, die oft mit Rausch, Überschwang und Enthusiasmus verbunden ist. Das Ende des Faschings symbolisiert die Nachlassende oder das Ende der Liebe.

Inhaltlich thematisiert das Gedicht das Ende einer Liebesbeziehung, vom ausgelassenen Beginn, über das Ausbleiben der Euphorie und Leidenschaft bis hin zur bitteren Erkenntnis der Vergänglichkeit. Das lyrische Ich vermittelt die Botschaft, dass Liebe nie ewig besteht, sondern zwangsläufig in Stagnation und Ernst mündet, untermauert durch den ritualisierten Abschied am Aschenmittwoch mit den Worten „Weib, bedenke, dass du Staub bist“.

Formal besteht das Gedicht aus fünf Strophen à vier Verse. Es nutzt Wiederholungen - wie in den letzten Versen jeder Strophe - die den Trott und die Wiederholung im Alltag betonen. Der Sprachstil ist bildhaft und metaphorisch, oft verbunden mit starker Emotionalität. So veranschaulicht Heine die verschiedenen Phasen der Liebe und das Ende der Beziehung anhand von Bildern wie Fasching, Taumel, Kelch, Geigen, Lampen und Aschenmittwoch, die starke Sinneseindrücke hervorrufen und zu einem intensiven Gefühlsausdruck führen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Heine in „Dieser Liebe toller Fasching“ auf bildreiche und emotionale Weise das Erleben und Vergehen von Liebe beschreibt. Dabei betont er die Vergänglichkeit der Emotionen und das Unvermeidliche des Endes.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Dieser Liebe toller Fasching“. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1813 und 1856. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 94 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Altes Lied“, „Am Golfe von Biskaya“ und „Am Kreuzweg wird begraben“. Zum Autor des Gedichtes „Dieser Liebe toller Fasching“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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