Verheißung von Heinrich Heine
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Nicht mehr barfuß sollst du traben, |
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Deutsche Freiheit, durch die Sümpfe, |
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Endlich kommst du auf die Strümpfe, |
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Und auch Stiefeln sollst du haben! |
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Auf dem Haupte sollst du tragen |
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Eine warme Pudelmütze, |
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Daß sie dir die Ohren schütze |
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In den kalten Wintertagen. |
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Du bekommst sogar zu essen |
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Eine große Zukunft naht dir! |
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Laß dich nur vom welschen Satyr |
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Nicht verlocken zu Exzessen! |
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Werde nur nicht dreist und dreister! |
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Setz nicht den Respekt beiseiten |
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Vor den hohen Obrigkeiten |
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Und dem Herren Bürgermeister! |
Details zum Gedicht „Verheißung“
Heinrich Heine
4
16
81
1797 - 1856
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Verheißung“ von Heinrich Heine, einem deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, ist charakteristisch für die literarische Ära der Romantik und des Vormärz, zeichnet sich jedoch aus durch seine politisch-gesellschaftliche Thematisierung, für welche Heine bekannt war.
Auf den ersten Blick könnte man das Gedicht als humorvoll und in einem leichten ton verfasst ansehen, es vermittelt allerdings bei näherer Betrachtung eine tiefere Botschaft. Heine personifiziert die „Deutsche Freiheit“ und spricht direkt zu ihr, diese Personifikation und direkte Ansprache rücken die Deutsch Freiheit als eine aktive Handelnde Einheit in den Vordergrund was die Bedeutung der Freiheit für Heine hervorhebt.
Heine vermittelt den Inhalt, dass die Deutsche Freiheit nicht länger abgezehrt und nackt (barfuß/wehrlos), durch die „Sümpfe“ (Schwierigkeiten/Hürden), gehen soll. Sie soll auf „Strümpfe und Stiefel“ (Stärke und Widerstandsfähigkeit) kommen und so die Hürden besser überwinden können. Außerdem soll sie mit einer warmen Mütze (Schutz und Sicherheit) ausgestattet werden, um in „den kalten Wintertagen“ (schwierige Zeiten oder Gegner) standzuhalten. Das „große Essen“ weist möglicherweise auf eine bessere Zukunft hin. Jedoch wird sie gewarnt, nicht dem „welschen Satyr“ zu folgen und zu Exzessen verleitet zu werden und nicht respektlos gegenüber Autoritäten zu werden, was auf die Innere Balance und den respektvollen Umgang mit Freiheit hinweist.
Die Form des Gedichts ist aus vier Strophen zu je vier Versen gestaltet, was eine strukturierte, feste und regelmäßige Form suggeriert. Sprachlich nutzt Heine viele metaphorische Anspielungen, wie die „Pudelmütze“, die „Sümpfe“ oder den „welschen Satyr“, um seine Aussagen zu verpacken. Trotz des ernsten Themas bleibt die Sprache des Gedichts leicht und verständlich für die breite Masse, was womöglich Heines Absicht war, sich nicht nur an eine gebildete Elite, sondern an das breite Volk zu richten. Durch die humorvolle und ironische Darstellung gelingt es Heine, Kritik subtil und doch treffend zu äußern.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Verheißung“. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Im Zeitraum zwischen 1813 und 1856 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 81 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“. Zum Autor des Gedichtes „Verheißung“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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