Wo? von Heinrich Heine

Wo wird einst des Wandermüden
Letzte Ruhestätte sein?
Unter Palmen in dem Süden?
Unter Linden an dem Rhein?
 
Werd ich wo in einer Wüste
Eingescharrt von fremder Hand?
Oder ruh ich an der Küste
Eines Meeres in dem Sand?
 
Immerhin! Mich wird umgeben
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Gotteshimmel, dort wie hier,
11 
Und als Totenlampen schweben
12 
Nachts die Sterne über mir.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Wo?“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
1797 - 1856
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht mit dem Titel „Wo?“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Heine gehört zu den wichtigsten und meistgelesenen Lyrikern Deutschlands und ist bekannt für seine ironischen und provokanten Schreibstil.

Das Gedicht vermittelt auf den ersten Blick einen melancholischen und etwas düsteren Eindruck. Es reflektiert möglicherweise die Gedanken und Ängste des Autors zu seinem eigenen Tod und der Unbekannten, die damit einhergehen.

Der Inhalt dreht sich um das lyrische Ich, das sich Fragen stellt über seinen eigenen Tod und insbesondere darüber, wo seine letzte Ruhestätte sein wird. Es werden verschiedene Szenarios und Orte aufgezählt, in denen es sich vorstellen könnte, begraben zu werden. Am Ende kommt es jedoch zu dem Schluss, dass letztendlich der genaue Ort keine Rolle spielt, da es überall von Gottes Himmel umgeben und nachts die Sterne über ihm schweben werden.

Im Hinblick auf die Form ist das Gedicht in drei Strophen unterteilt, die jeweils vier Verse enthalten. Es handelt sich um eine einfache und klassische Form, die dem Leser eine klare Struktur bietet. Der Reim ist durchgehend, es handelt sich um einen Kreuzreim, was den Rhythmus und die Melodie des Gedichts beeinflusst.

Die Sprache des Gedichts ist von einer gewissen Schwere und Melancholie, aber auch von einer Art Gelassenheit oder Akzeptanz geprägt. Dies wird unter anderem durch die Verwendung von Wörtern wie „Wandermüden“, „Letzte Ruhestätte“ und „Totenlampen“ deutlich. Es werden konkrete Bilder und verschiedene Landschaften genannt, die bei dem Leser intensive Vorstellungen und Emotionen hervorrufen können.

Insgesamt beschäftigt sich Heine in seinem Gedicht „Wo?“ auf sehr persönliche und reflektierte Weise mit dem Thema Tod und Sterblichkeit. Er nimmt dabei sowohl die Angst vor dem Unbekannten als auch die Unausweichlichkeit des Todes in den Blick.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Wo?“ des Autors Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1813 und 1856. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 56 Worte. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“, „Ahnung“ und „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“. Zum Autor des Gedichtes „Wo?“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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