Zu fragmentarisch von Heinrich Heine

Zu fragmentarisch ist Welt und Leben!
Ich will mich zum deutschen Professor begeben,
Der weiß das Leben zusammenzusetzen,
Und er macht ein verständlich System daraus;
Mit seinen Nachtmützen und Schlafrockfetzen
Stopft er die Lücken des Weltenbaus.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Zu fragmentarisch“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
36
Entstehungsjahr
1797 - 1856
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Zu fragmentarisch“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bekanntesten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Heine's Werke sind zeitlich der Romantik zuzuordnen, jedoch sind seine Texte oftmals auch satirisch-kritisch und weisen auf die Gesellschaft und politische Themen seiner Zeit hin.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geprägt von einer Kritik des Autors an der Welt und dem Leben, welche er als fragmentarisch und unzusammenhängend empfindet. Es wird eine gewisse Unzufriedenheit und Orientierungslosigkeit des lyrischen Ichs deutlich.

Inhaltlich wird in dem Gedicht die fragmentarische und chaotische Welt thematisiert. Es wird der Wunsch geäußert, diese Welt durch die Hilfe eines deutschen Professors besser zu verstehen und sie in ein verstehbares System einordnen zu können. In sarkastischer Manier wird beschrieben, dass der Gelehrte mit Hilfe von trivialen und unbedeutenden Gegenständen, symbolisch dargestellt durch Nachtmützen und Schlafrockfetzen, die Lücken des Weltgeschehens stopft. Das lyrische Ich übt gemeinsam mit Heine eine ironische Kritik an der Wissenschaft und ihren Versuchen, komplexe Sachverhalte zu simplifizieren und in enge Systeme einzuordnen.

Das Gedicht besteht aus nur einer Strophe mit sechs Versen. An Reim oder Rhythmus scheint sich das Werk nicht zu halten, es hat eher den Charakter von freien Versen. Die Sprache ist klar und verständlich, Heines Satire kommt vor allem durch die bildhaften und ironischen Metaphern zur Geltung. Mit „Zu fragmentarisch ist Welt und Leben!“ wird bereits im ersten Vers das zentrale Thema eingeführt. In den nachfolgenden Versen verdichtet Heine die Kritik an den Versuchen, die Unvollständigkeit der Welt durch schematische Erklärungsversuche zu kompensieren. Hier wird deutlich, dass Heine zwar die romantische Sehnsucht nach Harmonie und Systematik teilt, gleichzeitig aber auch das Bewusstsein für die Unvollkommenheit der Welt und der menschlichen Erkenntnis besitzt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Zu fragmentarisch“ ist Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Im Zeitraum zwischen 1813 und 1856 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 36 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Abenddämmerung“, „Ach, die Augen sind es wieder“ und „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Zu fragmentarisch“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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