Abschied der Mutter von ihrem Sohn von Klabund

Mein Sohn, du bist substanzlos
Und ohne Korrektiv,
Die letzte Echse, schwanzlos,
Und manisch depressiv.
 
Wie sitzt du blaß am Steuer
Des x PS. Rolls-Royce!
Du liebst und lobst mir heuer
Nur Pagen, Jungs und Boys.
 
Vielleicht kehrst im November
10 
Zurück du zur Natur,
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Mit Lu dann beim Remember
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An Küsse und Petitfour.
 
13 
Es wird sich alles geben
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Von Hand zu Hand, von Mund zu Mund –
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Fare well, mein liebes Leben,
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Und bleib mir ungesund!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Abschied der Mutter von ihrem Sohn“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
75
Entstehungsjahr
1927
Epoche
Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Abschied der Mutter von ihrem Sohn“ wurde von dem deutschen Schriftsteller und Lyriker Klabund geschrieben, der von 1890 bis 1928 lebte. Eine genaue zeitliche Einordnung ist schwierig, weil das genaue Veröffentlichungsdatum nicht gegeben ist. Jedoch ist vom Kontext her und aufgrund von Klabunds Schaffenszeitraum das frühe 20. Jahrhundert wahrscheinlich.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht etwas provokativ und bitter. Es scheint, als würde eine Mutter ihren Sohn tadeln und ihn sarkastisch verabschieden.

In seinen 16 Versen, die sich über vier Strophen verteilen, geht es um eine Mutter, die Abschied von ihrem Sohn nimmt. Sie beschreibt ihn als unbeständig, wie eine Echse ohne Schwanz und als manisch-depressiv. Der Sohn wird als blass und leidenschaftslos dargestellt, der scheinbar nur an Luxus und Vergnügungen interessiert ist. Die Mutter wünscht ihm auf spöttische Weise eine Rückkehr zu seinen natürlichen Bedürfnissen und schließt mit einem ironischen Abschiedsgruß ab.

Das lyrische Ich, in diesem Fall die Mutter, scheint enttäuscht von ihrem Sohn zu sein und ihn für seinen hedonistischen Lebensstil zu kritisieren. Sie übt auf ironische Art und Weise Kritik an seiner Selbst- und Lebenszerstörung, impliziert jedoch auch eine gewisse Verbundenheit mit ihm.

Das Gedicht hat eine klare und feste Struktur. Jede der vier Strophen besteht aus vier Versen, was das Gedicht symmetrisch und gut balanciert macht. Inhalt und Sprache sind dagegen recht frei und scheinen stark von Klabunds avantgardistischer und expressionistischer Ausdrucksweise geprägt zu sein. Seine Sprache zeichnet sich durch Einfachheit und Klarheit aus, ist aber gleichzeitig auch sehr bildreich und metaphorisch. Es gibt eine Mischung aus direkter und indirekter Rede, was zusätzliche Spannung erzeugt und den Dialog zwischen Mutter und Sohn intensiviert. Auch das Spiel mit männlichen und weiblichen Reimen sowie der gebrauch von Alliterationen und Assonanzen tragen zur Dynamik und zum Rhythmus des Gedichts bei.

Zum Schluss kann gesagt werden, dass das Gedicht „Abschied der Mutter von ihrem Sohn“ ein starkes Ausdrucksmittel ist, um die Entfremdung zwischen Mutter und Sohn und die Kritik an gesellschaftlichen Normen zu thematisieren. Mit seiner klaren Struktur und seinem ironischen Unterton ist es ein gutes Beispiel für Klabunds avantgardistische und provokative Dichtkunst.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Abschied der Mutter von ihrem Sohn“ ist Klabund. Geboren wurde Klabund im Jahr 1890 in Crossen an der Oder. Im Jahr 1927 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 75 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Klabund sind „Bauz“, „Berliner Ballade“ und „Berliner Mittelstandsbegräbnis“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Abschied der Mutter von ihrem Sohn“ weitere 139 Gedichte vor.

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