Auf meiner Herzliebsten Aeugelein von Heinrich Heine

Auf meiner Herzliebsten Aeugelein
Mach’ ich die schönsten Canzonen.
Auf meiner Herzliebsten Mündchen klein
Mach’ ich die besten Terzinen.
Auf meiner Herzliebsten Wängelein
Mach’ ich die herrlichsten Stanzen.
Und wenn meine Liebste ein Herzchen hätt’,
So wollt’ ich drauf machen ein hübsches Sonett.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Auf meiner Herzliebsten Aeugelein“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
43
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auf meiner Herzliebsten Aeugelein“ wurde von Heinrich Heine (1797-1856), einem der bedeutendsten deutschen Lyriker der Romantik, verfasst. Das Gedicht lässt sich in die Spätphase der deutschen Romantik einordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts ist humorvoll, leicht und romantisch. Es erscheint als eine Art Liebeserklärung des lyrischen Ichs an die „Herzliebste“, wobei es die Eigenschaften der Geliebten auf humorvoll-parodistische Weise mit lyrischen Formen assoziiert.

Inhaltlich gibt das lyrische Ich an, aus den bestimmten physischen Eigenschaften seiner Geliebten, wie den Augen, dem Mund und den Wangen, Canzonen, Terzinen und Stanzen zu schaffen, was auf seine Inspiration und Kreativität hinweist, die er aus seiner Liebe schöpft. In der letzten Zeile erfolgt jedoch ein ironischer Twist: Das lyrische Ich stellt in Frage, ob seine Geliebte überhaupt ein Herz hat, und lässt offen, ob es auf diesem ein Sonett erstellen würde.

Das lyrische Ich scheint einerseits die Schönheit und Perfektion seiner Geliebten zu preisen, andererseits zweifelt es jedoch an der emotionalen Tiefe oder Aufrichtigkeit der Geliebten. Die Aussage des Gedichts ist daher mehrdeutig und kann sowohl als romantisch-ironischer Kommentar zu idealisierter Liebe als auch als subtile Kritik an einer einseitig körperlich bestimmten Liebe gelesen werden.

In Bezug auf die Form fällt auf, dass das Gedicht acht Verse umfasst und es keine Reime und einen regelmäßigen Rhythmus gibt, was es zu freier Lyrik macht. Auch die wiederholte Anapher „Auf meiner Herzliebsten...“ verleiht dem Gedicht eine Struktur.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und verständlich, allerdings mit einem gewissen Grad an Doppeldeutigkeit und Ironie. Es verwendet altmodische, romantisch-künstliche Ausdrücke wie „Aeugelein“, „Mündchen klein“ und „Wängelein“, aber auch spezifische Begriffe aus der Lyrik wie „Canzonen“, „Terzinen“ und „Stanzen“. Dies zeigt die enge Verbindung des lyrischen Ichs mit seiner Kunst. Zudem könnte es als eine Art Spott auf die gekünstelte Sprache und überschwängliche Gefühlsdarstellung der Romantik gelesen werden.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Auf meiner Herzliebsten Aeugelein“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1823 entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 43 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Ach, ich sehne mich nach Thränen“, „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“ und „Ahnung“. Zum Autor des Gedichtes „Auf meiner Herzliebsten Aeugelein“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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