Zeesener Dreizeiler von Klabund

Der See wirft Wellen
aber nicht aus sich
ihn peitscht
– der Wind.
 
Die liebliche Libelle!
Sie liebt und wird geliebt
im Fluge.
 
Immergrün
steht die Tanne.
10 
Der Ahorn steht schon
11 
nimmer grün.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Zeesener Dreizeiler“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
32
Entstehungsjahr
1927
Epoche
Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Zeesener Dreizeiler“ stammt von dem deutschen Schriftsteller und Lyriker Klabund, der von 1890 bis 1928 lebte. Sein Wirken fällt insbesondere in die Zeit der Weimarer Republik, einer Epoche umwälzender kultureller und gesellschaftlicher Veränderungen in Deutschland.

Bei der ersten Lektüre sticht vor allem die plastische und eindrucksvolle Naturbeschreibung hervor, die Klabund in diesem kurzen Gedicht entfaltet. Die einzelnen Verse sind knapp gehalten, aber durchdrungen von einer tiefen, beinahe philosophischen Bedeutung.

Im ersten Vers wird das Bild eines Sees skizziert, dessen Wellen durch den Wind hervorgerufen werden. Dies könnte als Metapher für das Zusammenspiel von inneren und äußeren Kräften im Leben verstanden werden - der See repräsentiert dabei das Individuum, das von außen kommenden Einflüssen ausgesetzt ist und auf diese reagiert.

Die zweite Strophe bringt durch die Erwähnung der Libelle einen Kontrast zur vorherigen Strophe ein. Dem ruhigen und passiven See wird das muntere und aktive Insekt gegenübergestellt, das im Flug liebt und geliebt wird. Hierdurch wird das Thema der Liebe und des Hingebens miteingebracht.

Die dritte Strophe bringt abermals einen Kontrast. Die Immergrünheit der Tanne wird gegen das Vergängliche der Natur in Gestalt des Ahorns gestellt. Das könnte eine Reflexion über das Unveränderliche und das Vergängliche im Leben sein.

Alle drei Strophen des Gedichts bestehen in ihrer Form aus jeweils einer Einheit einer naturhaften Metapher – dem See, der Libelle, der Tanne und dem Ahorn – die auf verschiedene Aspekte des Lebens hinweisen. Die Sprache des Gedichts ist einfach und prägnant, aber durchaus expressiv und bewegend in ihrer metaphorischen Bildlichkeit. Der Rhythmus ist fließend und gleichmäßig, der Reim fehlt gänzlich, was der kurzen und zugespitzten Form des Dreizeilers entspricht und dessen Inhalt unmittelbar und unverfälscht zur Geltung bringt. Im Ganzen ist das Gedicht eine einfühlsame und tiefgründige Meditation über das Menschsein und das Dasein in der Welt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Zeesener Dreizeiler“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Klabund. Der Autor Klabund wurde 1890 in Crossen an der Oder geboren. Im Jahr 1927 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 32 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 11 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Klabund sind „Akim Akimitsch“, „Altes Reiterlied“ und „Ausmarsch“. Zum Autor des Gedichtes „Zeesener Dreizeiler“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.

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