Sieh’ da! von Helden, Dichtern von Marie Eugenie Delle Grazie

Sieh’ da! von Helden, Dichtern,
Und Weisen eine Schaar,
In fleckenlosem Marmor,
Den Lorbeerkranz im Haar;
 
Italia’s beste Söhne,
Von aller Welt genannt,
Ehrt unter freiem Himmel
Hier brav das Heimatland!
 
Doch zähl’ ich nur die Größten
10 
Von Allen, die da groß,
11 
Dann waren gut zwei Drittel
12 
Im Leben – heimatlos!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Sieh’ da! von Helden, Dichtern“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1892
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sieh’ da! von Helden, Dichtern“ stammt von Marie Eugenie Delle Grazie, einer österreichischen Schriftstellerin und Dichterin, die von 1864 bis 1931 lebte. Dies ordnet das Gedicht zeitlich in die Periode der Jahrhundertwende ein, in der viele bedeutende literarische Werke entstanden sind, die sich mit der Auseinandersetzung des Individuums mit der Gesellschaft und der Welt auseinandersetzten.

Beim ersten Lesen fällt die Ehrung von Helden, Dichtern und Weisen auf, die als herausragende Söhne Italiens geehrt werden. Der Ton des Gedichtes ist jedoch etwas melancholisch, da nicht alle der Geehrten in ihrer Heimat zu Lebzeiten Anerkennung fanden.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einer Ansammlung von Statuen oder Monumenten, die große Personen der italienischen Geschichte repräsentieren. Diese Helden, Dichter und Weisen werden als fleckenloser Marmor dargestellt, mit Lorbeerkranz im Haar, als Symbole für Ruhm und Unsterblichkeit. Sie werden von allen Welt als die besten Söhne Italiens genannt und vom Heimatland unter freiem Himmel geehrt. Im letzten Teil des Gedichtes setzt Delle Grazie jedoch einen kritischen Akzent, indem sie anmerkt, dass ein Großteil der Geehrten zu Lebzeiten heimatlos war. Dies kann sowohl als physische Heimatlosigkeit interpretiert werden, bedeutet oft aber auch ein Gefühl des Nicht-Zugehörig-Seins und der Nichtanerkennung zu Lebzeiten.

Formal liegt ein regelmäßiger vierzeiliger Strophenbau vor. Die Verse folgen einem regelmäßigen, rhythmischen Schema, was dem Gedicht einen fließenden Charakter verleiht. Die Sprache ist bildhaft, klar und verständlich. Deutlich wird dies beispielsweise in Zeilen wie „In fleckenlosem Marmor, Den Lorbeerkranz im Haar“, in welcher der Autor sowohl den Ruhm als auch die zeitlose Qualität der Geehrten hervorhebt.

Zusammenfassend, „Sieh’ da! von Helden, Dichtern“ von Marie Eugenie Delle Grazie ist ein beeindruckendes Gedicht, das herausragende Persönlichkeiten würdigt, dabei jedoch die Ironie ihrer posthumen Anerkennung gegenüber ihrer Vernachlässigung zu Lebzeiten unterstreicht. In formaler und sprachlicher Hinsicht ist das Gedicht klar strukturiert und anschaulich in seinen Beschreibungen, was zu einem nachhaltigen Eindruck beim Leser führt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sieh’ da! von Helden, Dichtern“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Marie Eugenie Delle Grazie. Geboren wurde Delle Grazie im Jahr 1864 in Weißkirchen (Bela Crkva). Das Gedicht ist im Jahr 1892 entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Leipzig. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Bei Delle Grazie handelt es sich um eine typische Vertreterin der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 51 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Atlantis“, „Beatrice Cenci“ und „Campo Santo“ sind weitere Werke der Autorin Marie Eugenie Delle Grazie. Zur Autorin des Gedichtes „Sieh’ da! von Helden, Dichtern“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 71 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Marie Eugenie Delle Grazie (Infos zum Autor)

Zum Autor Marie Eugenie Delle Grazie sind auf abi-pur.de 71 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.