Schattenküsse, Schattenliebe von Heinrich Heine

Schattenküsse, Schattenliebe,
Schattenleben, wunderbar!
Glaubst du, Närrin, alles bliebe
Unverändert, ewig wahr?
 
Was wir lieblich fest besessen
Schwindet hin, wie Träumereyn,
Und die Herzen, die vergessen,
Und die Augen schlafen ein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Schattenküsse, Schattenliebe“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
31
Entstehungsjahr
1844
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Schattenküsse, Schattenliebe“ stammt von Heinrich Heine, einem der bekanntesten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Heines Schaffen wird typischerweise der literarischen Epoche des Jungen Deutschland, die in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts fällt, zugeordnet.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und nachdenklich. Das lyrische Ich thematisiert die Vergänglichkeit von Liebe und Leben, die ihm wie Schattenbilder zu sein scheinen.

Inhaltlich zeigt bereits die erste Strophe die metaphorische Spielerei mit Schattenbildern: Küsse, Liebe und Leben sind nicht real, sondern lediglich Schatten, entbehrend jeglicher Substanz und Beständigkeit. Die Anrede an die „Närrin“ in der dritten Verse lässt vermuten, dass das lyrische Ich eine Frau anspricht, vielleicht eine Geliebte, die noch an die Ewigkeit der Liebe glaubt. In der zweiten Strophe wird diese Perspektive weiter ausgeführt: Was einst fest besessen und geliebt war, verschwindet wie ein Traum. Die Herzen vergessen und die Augen – möglicherweise als Metapher für die leidenschaftliche, sehnsuchtsvolle Betrachtung des Geliebten – schlafen ein, was die endgültige Abwendung und das Vergessen symbolisiert.

Formal ist das Gedicht in vierzeilige Strophen aufgeteilt. Die Reime sind einfach und folgen einem Schema von AABB, was zur Klarheit der Aussage und zum „Liedcharakter“ des Gedichts beiträgt. Heine verwendet eine einfache, allgemeinverständliche Sprache, die durch Metaphern und pathetische Wendungen emotional aufgeladen ist.

Insgesamt verdeutlichen Form und Inhalt des Gedichts Heines meisterhafte Fähigkeit, komplexe Gefühle und Gedanken in einfache Verse zu formen und dabei eine hohe Ausdruckskraft zu erreichen. Themen wie Vergänglichkeit und verlorene Liebe sind zentrale Motive in Heines Werk und werden hier anschaulich beleuchtet.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Schattenküsse, Schattenliebe“ des Autors Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1844. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 31 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Almansor“, „Als ich, auf der Reise, zufällig“ und „Alte Rose“. Zum Autor des Gedichtes „Schattenküsse, Schattenliebe“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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