O schwöre nicht und küsse nur von Heinrich Heine

O schwöre nicht und küsse nur,
Ich glaube keinem Weiberschwur!
Dein Wort ist süß, doch süßer ist
Der Kuß, den ich dir abgeküßt;
Den hab’ ich, und dran glaub’ ich auch,
Das Wort ist eitel Dunst und Hauch.
 
*
 
O schwöre, Liebchen, immerfort,
Ich glaube dir auf’s bloße Wort!
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An deinen Busen sink’ ich hin,
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Und glaube, daß ich selig bin;
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Ich glaube, Liebchen, ewiglich,
13 
Und noch viel länger, liebst du mich.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „O schwöre nicht und küsse nur“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
13
Anzahl Wörter
72
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „O schwöre nicht und küsse nur“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller der Spätromantik, der von 1797 bis 1856 lebte.

Bereits beim ersten Lesen fällt auf, dass das Gedicht den Dialog zwischen zwei Liebenden darzustellen scheint, und kann als Liebeslyrik eingestuft werden. Das lyrische Ich scheint zu Beginn skeptisch gegenüber verbalen Liebesschwüren zu sein und schätzt physische Gesten, wie einen Kuss, als verlässlicher ein. Es betont die Vergänglichkeit von Worten im Vergleich zu Taten („Das Wort ist eitel Dunst und Hauch“).

Im zweiten Teil allerdings ändert das lyrische Ich seine Einstellung und nimmt Liebesversprechen doch an, vielleicht als Ausdruck tiefen Vertrauens und inniger Zuneigung. Hier drückt das lyrische Ich eine grenzenlose Liebe und Hingabe aus („Ich glaube, Liebchen, ewiglich, Und noch viel länger, liebst du mich“).

Sprachlich zeichnet sich das Gedicht durch seinen klaren, einfachen Stil aus. Es folgt einem Reimschema (ABABCC) und besteht aus Versen von wechselnder Länge, was im Einklang mit der emotionalen Dynamik des Textes steht. Heine nutzt eine direkte, alltagssprachliche Ausdrucksweise und Metaphern („Das Wort ist eitel Dunst und Hauch“) um Gefühle und Stimmungen zu vermitteln.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Gedicht „O schwöre nicht und küsse nur“ eine lebendige und emotionale Darstellung von Liebe und Zweifel bietet, die Heines typisch unkomplizierte und direkte Ausdrucksweise widerspiegelt. Dabei verbindet es Form- und Sprachmerkmale der Romantik mit einer moderneren, menschlichen Perspektive auf die Liebe. Es stellt dabei die Glaubwürdigkeit von Worten im Vergleich zu Taten in Frage und bietet gleichzeitig eine tiefe Einsicht in die emotionalen Höhen und Tiefen einer intimen Beziehung.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „O schwöre nicht und küsse nur“ ist Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. 1823 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 72 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 13 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“. Zum Autor des Gedichtes „O schwöre nicht und küsse nur“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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