Nacht liegt auf den fremden Wegen von Heinrich Heine

Nacht liegt auf den fremden Wegen, –
Krankes Herz und müde Glieder; –
Ach, da fließt, wie stiller Segen,
Süßer Mond, dein Licht hernieder.
 
Süßer Mond, mit deinen Strahlen
Scheuchest du das nächt’ge Grauen;
Es zerrinnen meine Qualen,
Und die Augen überthauen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Nacht liegt auf den fremden Wegen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Nacht liegt auf den fremden Wegen“ stammt von Heinrich Heine. Geboren 1797 und verstorben 1856, bewegte sich der Autor in einer Zeit der Romantik und des Biedermeier, allerdings zeigten sich in seinen Werken oft Elemente des Realismus.

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt die melancholische und nachdenkliche, aber gleichzeitig auch friedvolle und tröstende Atmosphäre auf.

Inhaltlich geht Heine in seinem Gedicht auf die Empfindungen des lyrischen Ichs während einer nächtlichen Reise ein. Hierbei wird die nächtliche Szenerie mit der inneren Verfassung des lyrischen Ichs verwoben. Das Ich fühlt sich müde und krank im Herzen, es befindet sich also in einem Zustand der Erschöpfung und Emotionalität. Der Mondschein - ein typisch romantisches Motiv - bringt Trost und nimmt die beängstigende Dunkelheit. Es sorgt für einen Moment der Befreiung von Qualen, dargestellt durch das Zerfließen der selben und dem Überhauchen der Augen, was als Metapher für das Weinen und damit die emotionale Entlastung gesehen werden kann.

Die Form des Gedichts ist geprägt durch zwei Vierzeiler. Jeder Vers ist jambisch und ist aus vier Metren aufgebaut. Die einfache, klare Ausdrucksweise ist kennzeichnend für Heines Werke, ebenso die eingehende Auseinandersetzung mit Gefühlszuständen. Auch der Wechsel zwischen Dunkelheit und Licht, den der Mond symbolisiert, ist ein typisches Merkmal für Heines Gedichte. Beide Aspekte – Form und Inhalt – stehen in diesem Gedicht in einer wechselseitigen Beziehung und unterstützen die melancholisch-tröstende Wirkung des Textes.

Eine Besonderheit des Textes ist die Symmetrie der beiden Strophen: In beiden Fällen wird zunächst die Ausgangslage beschrieben (Nacht, krankes Herz, müde Glieder; nächtliches Grauen) um dann mit der tröstenden Wirkung des Mondes zu enden (stiller Segen, Licht; Zerrinnen der Qualen, Überthauen der Augen). Diese Struktur unterstreicht den beruhigenden Effekt des Mondes und verleiht dem Gedicht eine besondere Heilkraft – sowohl für das lyrische Ich als auch für den Leser.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Nacht liegt auf den fremden Wegen“ des Autors Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1824 entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 41 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“. Zum Autor des Gedichtes „Nacht liegt auf den fremden Wegen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Heinrich Heine

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Heinrich Heine und seinem Gedicht „Nacht liegt auf den fremden Wegen“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Heinrich Heine (Infos zum Autor)

Zum Autor Heinrich Heine sind auf abi-pur.de 535 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.